Richtige Ernährung bei Gicht

Gicht ist eine Zivilisationskrankheit, die meist auf ungesunde Ernährung zurückzuführen ist. Die richtige Ernährung ermöglicht den Gichtpatienten, ihre Lebensqualität erheblich zu verbessern. Die guten Ratschläge der vollwertigen Mischkost können hier allerdings nicht übernommen werden.

Die richtige Ernährung bei GichtDie richtige Ernährung bei Gicht (Foto by: aliced / Depositphotos)

Was ist Gicht und wie wirkt es sich aus?

Bei Gichtpatienten ist der Purinstoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten. Purine kommen einerseits im Körper vor und werden andererseits mit der Nahrung zugeführt.

Fast alle Esswaren enthalten Purin. Wenn der Körper Purin abbaut, entsteht Harnsäure. Wird nicht genügend Harnsäure ausgeschieden, steigt der Harnsäurespiegel, was die Bildung von Harnsäurekristallen zur Folge haben kann. Diese lagern sich meist in Gelenken, Nieren und Harnwegen ab.

Ein hoher Harnsäurespiegel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Gichtattacken. Gichtanfälle folgen oft auf üppige Essen mit Alkohol, weil nach opulenten Schlemmereien der Harnsäurespiegel markant ansteigt. Die Harnsäurekristalle verursachen in den Gelenken schmerzhafte Entzündungen und lassen sie anschwellen. Ein akuter Gichtanfall dauert bis zu drei Tagen.

Auf purinarme Ernährung achten

Man empfiehlt bei Gicht, den Konsum von tierischen Eiweissen, besonders Fleisch zu reduzieren und auf pflanzliche Alternativen auszuweichen. Bei Gicht sollte man vermehrt purinarm Essen und nur vereinzelt purinreiche Lebensmittel konsumieren. Da auch Gemüse purinreich sein kann wie Spinat, aber auch die gesunden Hülsenfrüchte wie Linsen Purin enthalten, empfiehlt es sich bei Gicht eine Lebensmittel-Tabelle mit der Anzeige von dem Puringehalt zuzulegen.

Pro Tag sollte nicht mehr als 500 Milligramm Purin zu sich nehmen.

Purinarme Lebensmittel bei Gicht

Als wenig purinhaltig gelten

  • fettarme Milchprodukte wie Magerquark und fettarmer Käse,
  • beinahe alles frische Gemüse wie Kartoffel, grünes Blattgemüse, Tomaten
  • Frisches Obst wie Äpfel, aber maximal 2 Portionen am Tag wegen dem Fruchtzucker
  • pflanzliche Öle wie Leinöl oder Rapsöl
  • (Vollkorn)Reis
  • Getreideprodukte wie Brot, am besten Vollkorn
  • Eier
  • Nüsse

Dazwischen gibt es zahlreiche Lebensmittel, deren Puringehalt als moderat eingestuft wird und die mit Mass 1-2 Mal pro Woche gegessen werden können:

  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen
  • fettarmer Fisch wie Zander oder Kabeljau.
  • Kaffee
  • Gemüse wie Spinat, Rosenkohl, Spargel, Rhabarber, Kohl
  • 1 Glas Wein am Tag ist erlaubt
  • Wer auf Fleisch nicht verzichten kann, achtet darauf maximal 100 Gramm pro Tag zu Essen. Kochschinken, frisches Fleisch ohne Haut oder Wild ist ok.
  • Sojaprodukte wie Tofu

Purinhaltige Lebensmittel

Bei Gicht sollte man auf folgende Lebensmittel - die viel Purin beinhalten - verzichten:

  • Innereien
  • Geflügel mit Haut wie Brathuhn und Fleisch
  • Wurst, besonders geräucherte Wurstwaren wie Speck
  • Muscheln, Meeresfrüchte
  • fettreicher Fische wie Thun, Lachs, Hering, Sardellen in Öl oder Forelle
  • Trockenfrüchte
  • Alkohol, auch Bier
  • Fruchtsäfte (enhalten zu viel Fruchtzucker)
  • Softdrinks
  • Süssigkeiten, auch gesüsster Fruchtjoghurt, Glace
  • Roggen- und Weizenkeime
  • Hefe

Geeignete Rezepte bei Gicht

Weitere Tipps, wie man Gichtanfälle vermeidet

Für Gichtpatienten wird empfohlen:

  • möglichst viel frisches Wasser zu trinken, und zwar mindestens 2.5 Liter täglich.
  • Vollkornprodukten statt Weissmehlprodukte bevorzugen
  • Bei Übergewicht Gewicht  abnehmen und regelmässige Bewegung und Sport, der den Harnsäurespiegel reduziert. Dabei sollte aber maximal 3 Kilo pro Monat abgenommen werden, um erneute Gichtanfälle zu vermeiden.
  • Statt mit Hefe sollte mit Backpulver gebacken werden
  • Folgende Lebensmittel helfen gegen Gichtanfälle: Rüebli, Erdbeeren, Zwiebel, Sellerie und Pflaumen
  • Ausreichend Vitamin C durch frisches Gemüse und kleine Mengen Obst täglich zu sich nehmen

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