Allgemeines
Dafür gibt es zwei Gründe. Die Schweizer erzeugen in der Tat eine ganze Menge Wein, doch trinken sie mehr, als sie herstellen, so dass kaum etwas für den Export übrigbleibt. Und dann schrecken die Preise für Weine, die meist gefällig und leicht sind und jung getrunken werden sollten, die meisten Nicht-Schweizer ab.
Das ist nicht verwunderlich, denn die Schweiz ist ein teures Land. Die Kosten für Handarbeit sind 20 bis 30 % höher als in den Nachbarländern, und die Herstellungskosten für Wein können viermal so hoch sein wie in Frankreich, aufgrund der steilen Reblagen und der Terrassen, die aufwendig unterhalten werden müssen. Ferner sind die Weinberge klein: Der durchschnittliche Besitz beträgt weniger als einen halben Hektar.
Schweizer Weinsorten
Der Schweizer Wein besitzt durchaus Charme, er hat eine individuelle Note und passt gut zum Essen - aber er ist meist kein grosser Wein. Der beste ist wohl der Petite Arvine des Wallis, der in der Flasche etliche Jahre altern kann; doch sollten die meisten Schweizer Weine jung getrunken werden.
Die französische Schweiz bring besseren Chasselas hervor als die meisten anderen Weinbaugebiete (er wird übrigens nicht häufig angebaut), doch ist er nie besonders aufregend.
In der italienischen Schweiz wird guter Merlot hergestellt, und die Deutschschweiz konzentriert sich auf Blauburgunder (Pinot Noir) und Müller-Thurgau. Letzterer wurde von dem Thurgauer Professor Hermann Müller in Geisenheim aus Riesling und Silvaner gekreuzt, weshalb er in der Schweiz Riesling Silvaner genannt wird.
Die Schweizer Weine tun sehr gut daran, sich nicht auf den internationalen Märkten zu präsentieren, die auf den Chardonnay aus der Neuen Welt mit seinem schweren Eichenholzaroma ausgerichtet sind. Wenn man jedoch im Land ist, sollte man sich das Vergnügen leisten, Schweizer Wein zu trinken.
Anbauflächen des Schweizer Weins
Die meisten Weine stammen aus der französischsprachigen Westschweiz - dort liegen 11 000 von den insgesamt 14 800 Hektar Rebfläche des Landes, verglichen mit 3000 Hektar in der deutschsprachigen Schweiz und nur 800 Hektar in der italienischsprachigen Schweiz.
Die Anbaugebiete gruppieren sich um die gebirgige Mitte des Landes. Mit Ausnahme einiger verstreuter Weinberge in den deutschsprachigen Kantonen, hängt das Gedeihen aller Schweizer Rebflächen von dem wohltuenden Einfluss von Wasserläufen oder -flächen ab.
User Kommentare