Foodsharing

Die Idee vom Teilen zieht immer weitere Kreise. Carsharing und Sailboatsharing haben sich schon bestens etabliert. Auch das Teilen von Haushaltgeräten, Rasenmähern und Drohnen ist weit verbreitet. Nun kommt das Foodsharing dazu. Eine sinnvolle Sache, denn so vermeiden wir Foodwaste, sparen Kosten und unterstützen damit Ärmere.

FoodsharingLebensmittel sinnvoll teilen, bevor diese verenden. (Foto by: karandaev / Depositphotos)

Ein kurzes Gedankenspiel zur Illustration: Es ist bekannt, dass in der Schweiz pro Kopf und Jahr rund 300 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen werden. Das ergibt insgesamt über 2.5 Millionen Tonnen Essensabfall. Um sich zu vergegenwärtigen, wie viel das eigentlich ist, kann man diese Lebensmittel gedanklich auf Fahrzeuge verladen und auf die Reise schicken. Dazu würde man ungefähr 140'000 Lastwagen benötigen, die sich von hier bis nach Madrid stauen würden. Da die Hälfte des Foodwastes in den Privathaushalten anfällt, müssen wir uns wohl an der eigenen Nase nehmen und unser Konsumverhalten ändern:

Lebensmittel tauschen – Lebensmittel retten, erscheint da ein sinnvoller Ansatz zu sein.

Wie geht Foodsharing?

In der Schweiz gibt es zahlreiche private Initiativen, die sich dem Problem des Foodwastes angenommen haben. Ziel ist es, dass Menschen, die zu viel Essen haben, dieses statt wegzuwerfen, den weniger Begüterten zur Verfügung stellen. Wie?

  • Gibt es in eurer Gemeinde öffentliche Kühlschränke, wo man Essen, das man selbst nicht verwerten kann, anderen zur Verfügung stellt? Hier lässt sich unkompliziert auch mal was holen, statt im Geschäft eine zu grosse Packung neu einzukaufen.

  • Wenn man mitmachen will, informiert man sich am besten bei der Gemeinde, wann und wie das Essen eingesammelt wird.

  • Bei «Zwei Mal Weihnachten» teilnehmen entpuppt sich als klassische Win-Win-Situation. An der jährlich organisierten Spendenaktion werden unter anderem Schokolade und Dauergebäck, Brotmischungen, Mehl, Konserven und Pasta gesammelt. Wer zu viel Schokolade oder Backmischungen geschenkt bekommen hat oder nicht weiss, wohin mit den vielen Weihnachtsguetzli, der kann ein Paket mit den Sachen füllen und bei der Post abgeben. Die Waren werden dann unter Bedürftigen verteilt. Und ihr habt die Essgeschenke elegant entsorgt.

  • Fresskörbe verschenken: Habt ihr Kenntnis von Familien, die schmal durchmüssen? Warum nicht einmal einen schönen Korb zusammenstellen mit Lebensmitteln, die zu gut zum Wegwerfen sind – und so eine Freude bereiten?

  • Vielleicht mal aufs Kochen (und Einkaufen) verzichten und ein Restaurant bei der Vermeidung von Foodwaste unterstützen: In der Schweiz gibt es dafür eine App, über die man entsprechende Menus bestellen kann.

  • Die zahlreichen Hilfsorganisationen (Caritas, Heilsarmee) sind auf Naturalspenden angewiesen. Sie geben gerne Auskunft, wie man sie unterstützen kann.

Alltagstipps gegen Foodwaste

Klar, Foodsharing ist eine runde Sache und hilft, den Abfallberg abzubauen. Dennoch ist es wichtig, Foodwaste möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Für unseren Alltag bedeutet dies:

  • Weniger und dafür gezielt einkaufen – und nur das, was man wirklich braucht.
  • Saucen, Suppen & Co. lassen sich tieffrieren – und so länger haltbar machen.
  • Essgeschenke, die man nicht mag, weiterverschenken, und zwar bevor sie abgelaufen sind. In der Büroküche oder dem Pausenraum wird alles dankbar verschlungen.
  • Kompostierbares, etwa Rüstabfälle, auf den Kompost geben.
  • Einwandfreie Lebensmittel können auch nach dem Ablaufdatum noch verzehrt werden.
  • Resten in den Menuplan einbauen und nicht den Abfalleimer damit speisen. Tipps zur Resteverwertung findet ihr hier: Resteverwertung.

Was immer ihr auch umsetzt: Es soll Spass machen, ein gutes Gefühl vermitteln und die Solidarität untereinander stärken. Es lohnt sich in jeder Hinsicht.


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