Was ist ein vertikaler Gemüsegarten?
Wer nur einen kleinen Balkon sein Eigen nennt, muss nicht mehr aufs Gärtnern verzichten. Denn anstatt dass Beete, Hochbeete oder Töpfe den Platz beanspruchen, lässt man Gemüse und Obst einfach in die Höhe wachsen. Dazu eignen sich Palisaden, Mauern oder Hauswände. Auch für enge Gartensitzplätze oder Balkone in Stadtwohnungen ist das eine ideale Art, auf kleinem Raum eigenes Gemüse zu ziehen.
Vorteile und Eigenheiten des vertikalen Obst- und Gemüsegartens
- Er wird senkrecht an Hausmauern oder Wände gebaut. Dadurch spart man Platz, sodass man auch auf kleinstem Raum gärtnern kann.
- In die Höhe wachsende Gärten sparen Ressourcen.
- Der Anbau erfolgt saisonal und regional.
- Begrünte Hauswände verbessern das Klima und sorgen generell für eine üppige Naturoase.
- Durch die Lage an der Hauswand gedeihen die Pflanzen besser; es ist wärmer und sie sind besser vor Wind und Wetter geschützt.
- Aus diesem Grund können wir bis spät in den Herbst hinein ernten – weitaus länger, als es bei einem herkömmlichen Beet der Fall wäre.
Abgesehen von all den Vorteilen: Selbst gezogenes Gemüse und Obst schmeckt einfach besser und entlastet erst noch den Geldbeutel.
Welche Pflanzen sind dafür geeignet?
Für euren senkrechten Gemüse- oder Pflanzblätz eignen sich hauptsächlich Pflanzen, die klein bleiben und nicht allzu tief wurzeln oder solche, die sowieso in die Höhe wachsen:
- alle Kräuter
- Salate
- Kresse
- Radieschen
- Cherrytomaten
- Snackpeperoni
- Erdbeeren
- Kiwibeeren
- Weintrauben
Basisstruktur des vertikalen Obst- und Gemüsegartens
Bevor man mit dem Anlegen des Gartens startet, wird festgelegt, woran man den vertikalen Garten festmachen will. Hier sind Kreativität und vielleicht etwas handwerkliches Geschick vonnöten, damit ihr das Gerüst für euren Garten herrichten könnt. Beliebt sind unter anderem:
- Europaletten
- Gerüste aus Holzleiste
- Pflanzsteine
- Eisengerüste
- Rankgitter
- Rohre
- Pflanztöpfe
- Pflanzenleitern
- uvm
Anlegen eines vertikalen Obst- oder Gemüsegartens
Habt ihr das Grundgerüst erstellt und die Gemüseerde besorgt, geht es ans Aussuchen und Anordnen der Pflanzen.
Beachtet, dass die Standorte den einzelnen Pflanzen gerecht werden und dass ihr sonnenhungriges Gemüse an ein sonniges Plätzchen, also weiter oben, hinhängt. Jene Pflanzen, denen Schatten weniger ausmacht, bekommen die schattigeren Ecken respektive die unteren Etagen zugeordnet.
Nun werden die verschiedenen Pflanzensetzlinge eingetopft – oder angesät und an den für sie vorgesehenen Platz gebracht.
Besonders hübsch sieht es aus, wenn ihr zwischen Gemüse und Obst auch Töpfe mit Blumen unterbringt. Achtet darauf, dass die Töpfe gut verankert sind und nicht beim ersten Windstoss drohen, runterzufallen.
Pflege
- Die Pflanzen werden individuell nach ihren Bedürfnissen gehegt und gepflegt.
- Eine regelmässige Wässerung ist für Pflanzen in Töpfen bestimmt notwendig. Während einer Hitzeperiode vielleicht sogar zwei Mal täglich.
- Wer mag, kann ein Bewässerungssystem zimmern, das die Gemüse und Früchte stetig mit ausreichend Wasser versorgt. Allerdings gilt es, dieses regelmässig zu reinigen.
- Damit die Pflanzen besser gedeihen, sollte man wiederkehrend das Unkraut entfernen.
- Auch sonnenliebende Pflanzen muss man vor frontaler Sonneneinstrahlung schützen, damit sie keine Brandschäden bekommen.
- Das gelegentliche Düngen der Pflanzen rundet die Pflege des Gartens ab.
Zu wenig Platz gilt als Ausrede fürs «Nichtgärtnern» ab sofort nicht mehr. Denn auf vertikalem Raum kann man überall Salate und Kräuter selber anbauen. Das passt perfekt sowohl zum hippen Urban Gardening als auch zu einem achtsamen, nachhaltigen Lifestyle.
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