Urban Gardening

Auch wer keinen eigenen Garten besitzt, aber einen grünen Daumen hat und gerne in der Erde wühlt, kann seine Leidenschaft ausleben: mit Urban Gardening. Auf Balkonen, Dachterrassen oder in Hinterhöfen gedeiht und spriesst es mindestens so üppig wie im Schrebergarten in der Agglo.

Städtisches Gärtnern ist überall möglich: Auf Dachterrassen, am Balkon,...Städtisches Gärtnern ist überall möglich: Auf Dachterrassen, am Balkon,... (Foto by: jbryson / Depositphotos)

Was ist Urban Gardening?

Ursprünglich handelte es sich um eine Protestbewegung, auch bekannt als Guerilla Gardening. In einer Art zivilem Ungehorsam wehrte man sich dagegen, dass der Lebensraum in Städten zu stark zugebaut wurde. Um dem tristen Grau aus Beton mehr Grün entgegenzusetzen, wurden Brachflächen, Baumscheiben, ja sogar Schlaglöcher bepflanzt – oft in Nacht und Nebelaktionen. Die Passanten freute es; die Behörden liessen die Aktivisten in aller Regel gewähren. Aus dieser Bewegung entwickelte sich das Urban Gardening, das die steigende Sehnsucht der Stadtbewohner nach mehr Grünfläche bis zu einem gewissen Grad befriedigt. Heute gehören Paletten und Kübel mit Gemüse und Kräutern in Schweizer Städten zum Strassenbild.

Urban Gardening – eine wertvolle Freizeitbeschäftigung

Längst ist aus dem Gärtnern in Städten eine trendige Lebensart geworden. Im Gegensatz zum Guerilla Marketing steht jedoch das individuelle Wirken im eigenen Reich im Vordergrund. Urban Gardening hat einen wichtigen sozialen Effekt:

  • In Gemeinschaftsgärten und Hinterhöfen von Überbauungen finden sich oft Gleichgesinnte zusammen, um gemeinsam etwas zu kreieren.
  • Auch im städtischen Umfeld ist es möglich, die Sinnesfreuden von selbst gezogenem Gemüse zu geniessen.
  • Die grünen Oasen in Städten schaffen wertvollen Lebensraum für Menschen und Tiere und helfen, das Klima zu verbessern.
  • Auch Stadtbewohner können sehen, welche Lebensmittel bei uns wann gedeihen – und so bewusster konsumieren.

Urban Gardening Trends: alternative Pflanztöpfe

Die ungebremste Kreativität der urbanen Gärtner manifestiert sich nebst ungewöhnlichen Pflanzplätzen nicht zuletzt in ausgefallenen Pflanztöpfen. Nebst profanen Balkonkistli und Blumentöpfen entdeckt man lauter hinreissende Alternativen:

  • Dekomulden, V-Zug-Wäscheschleudern, alte Badewannen
  • Einkaufswägen
  • Pneus
  • Weinkisten, Harassen
  • Eierkartons, Tetrapacks, Petflaschen – vor allem für Kräuter
  • Ausgediente Wanderschuhe
  • Europaletten – die übrigens auch als Urban Gardening Hochbeet zum Einsatz kommen können.

Was immer ihr als originelle Pflanztöpfe hernehmt, vergesst nicht, dass Pflanzen keine Staunässe mögen. Löcher, aus denen das Wasser abfliessen kann, braucht es in jedem noch so originellen Pflanzbehälter.

Auch in Wasserflaschen lassen sich Frühlingszwiebel ziehenAuch in Wasserflaschen lassen sich Frühlingszwiebel ziehen (Foto by: happymay / Depositphotos)

Das eignet sich zum Anpflanzen

Fürs Urban Gardening eignet sich alles, was ihr auch als Gemüse am Balkon oder Obst am Balkon anbauen könnt und welche Kräuter ihr euch von der Fensterbank ziehen könnt:

Sogar Kartoffeln könnt ihr im Kübel kultivieren, wenn ihr sie in Form eines Etagenbeets anlegt.

Urban Gardening - Wissenswertes zur Pflege

Wer nicht einen dunkelgrünen Daumen sein Eigen nennt und instinktiv alles richtig macht, was mit Pflanzen zu tun hat, sollte sich zunächst ins Thema einlesen. Sodass es dann auch wirklich eine reiche Ernte gibt. Wir haben für euch ein paar wichtige Tipps zusammengetragen:

  • Verwendet für die Kübel Universalerde ohne Torf.
  • Kübelpflanzen brauchen mehr Dünger als Pflanzen im Freibeet. Dazu eignet sich Volldünger, der sowohl Stickstoff als auch Kalium und Phosphat enthält.
  • Lest die Anweisungen auf den Verpackungen und hält euch an die Mengenangaben. Sonst riskiert ihr, zu überdüngen.
  • Pflanzen im Topf brauchen häufig einen Schluck Wasser. Ist es sonnig und heiss, kann das durchaus zweimal täglich der Fall sein.
  • Ist es kühl und regnerisch, drosselt ihr die Wassergaben. Am besten steckt ihr den Finger in die Erde, um zu erfahren, wir dringend das Wässern ist.
  • Mit Mulch tut ihr auch Topfpflanzen Gutes. Sehr geeignet sind klein geschnittene Brennnesseln. Die finden sich auch in Städten.
  • Sind eure Pflanzen von Mehltau befallen, schneidet ihr die befallenen Blätter ab und entsorgt sie im normalen Haushaltabfall.

Noch schöner werden städtischer Pflanzplätz oder Balkongarten, wenn ihr etwas Raum für Blumen lässt. Im Kistli mit Wildblumen finden Bienen und andere wertvolle Insekten Nahrung.


Bewertung: Ø 5,0 (6 Stimmen)

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Phänologischer Kalender – Winter

Phänologischer Kalender – Winter

Im Phänologischer Kalender zählt auch der Winter dazu. Hier ruht der Garten. Jedoch gibt es auch im Winter Arbeiten, die wir nicht vergessen sollten. Lest hier mehr.

WEITERLESEN...
Phänologischer Kalender – Herbst

Phänologischer Kalender – Herbst

Im Phänologischer Kalender teilt sich der Sommer in 3 Bereiche: Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst. Lest hier mehr darüber.

WEITERLESEN...
Phänologischer Kalender – Sommer

Phänologischer Kalender – Sommer

Im Phänologischer Kalender teilt sich der Sommer in 3 Bereiche: Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer. Lest hier mehr darüber.

WEITERLESEN...
Phänologischer Kalender – Frühling

Phänologischer Kalender – Frühling

Im Phänologischer Kalender teilt sich der Frühling in 3 Bereiche: Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Lest hier mehr darüber.

WEITERLESEN...

User Kommentare