Fruchtfolge

Den ganzen Sommer über ernten, was im Garten gedeiht? Ohne Pausen und ohne den Boden auszuzehren? Das geht, und zwar mit einer sinnvoll austarierten Fruchtfolge. Dazu benötigt es nicht nur einen grünen Daumen, sondern für die gute Planung etwas Hirntätigkeit. Wir erklären, wie’s geht.

FruchtfolgeEiner der grossen Vorteile der Fruchtfolge ist, dass immer etwas im Garten reif ist. (Foto by: viki2win/ Depositphotos)

Was versteht man unter Fruchtfolge?

Bei der Fruchtfolge nehmen wir eine Vegetationsperiode und planen innerhalb dieser Periode die zeitliche Abfolge verschiedener Gemüsepflanzen auf einer Fläche. Ist eine Kulturpflanze geerntet, sät oder setzt man die nächste, jedoch von einer anderen Pflanzenfamilie. Dabei achtet man darauf, dass sich die Pflanzen ergänzen, fördern und unterschiedliche Ansprüche an den Boden aufweisen. Hierzu macht man sich die Empfehlungen der Mischkultur zunutze.

Unterschied von Fruchtfolge und Fruchtwechsel

Während man bei der Fruchtfolge innerhalb einer Saison sequenziell unterschiedliche Gemüse anbaut, geht es beim Fruchtwechsel um die jährlich wechselnde Anpflanzung unterschiedlicher Gemüsefamilien im gleichen Beet.

Was sind die Vorteile der Fruchtfolge?

  • Etwas ist immer reif. Durch die Fruchtfolge sorgen wir dafür, dass wir ohne Unterbrüche immer etwas zum Ernten im Beet haben.
  • Dank der Fruchtfolge erhalten wir im Gemüsegarten üppige Erträge, ohne den Boden einseitig auszulaugen, wie es bei der Monokultur der Fall ist.
  • Schadstoffe haben dank des Wechsels von verschiedenen Gemüsesorten weniger Möglichkeiten, sich auszubreiten.
  • Eine Kombination von Fruchtfolge und Mischkultur sorgt dafür, dass das Gemüse weit weniger von Krankheiten befallen ist.

Wie geht man bei der Fruchtfolge vor?

  • Bei der Fruchtfolge muss man zunächst Antworten auf folgende Fragen finden:

    • Was möchte ich alles anpflanzen?
    • Was wird wann gesetzt?
    • Wann ist das angesäte Gemüse erntereif?
    • Wie kann ich die verschiedenen Gewächse nach den Erkenntnissen aus der Mischkultur zusammen pflanzen?
    • Falls ich nicht das erste Jahr gärtnere: Wo habe ich in den letzten Jahren welches Gemüse angebaut?
  • Darauf aufbauend erstellt man einen Plan und legt fest, an welchen Daten und wo die unterschiedlichen Gemüse gesetzt werden.

  • Wer mag, kann das Setzen oder Ansäen des Gemüses zugleich nach den Mondphasen ausrichten. Entdeckt darüber hier mehr: Gärtnern nach dem Mond

  • Nach dem Ernten einer Gemüsesorte lockert man den Boden auf und bepflanzt ihn mit der gemäss Fruchtfolgeplan nächsten Gemüsesorte.

  • Wichtig ist, die Pläne aufzubewahren – denn gemäss Fruchtwechsel sollten in den kommenden Jahren Starkzehrer von Mittelzehrer und Mittelzehrer von Schwachzehrern abgelöst werden.

Mögliche Fruchtfolge – wichtige Beispiele

Eine tabellarische Übersicht über die verschiedenen Gemüsesorten und geeignete Folgegemüse erleichtert die Planung.

Nachstehend findet ihr wichtige Gemüsesorten und ihre möglichen Nachfolger:

  • Kartoffeln: Bohnen, Kohlrabi, Rosenkohl, Weisskohl

  • Salate: Rüebli, Spinat, Lauch, Radieschen, Blumenkohl

  • Rüebli: Erbsen, Zwiebeln, Kohl, Lauch, Radieschen

  • Kohlrabi: Erdbeeren, Sellerie, Spinat, Kürbis, Lauch, Rüebli

  • Bohnen: Rande, Spinat, Erdbeeren, Krautstiel

  • Zwiebeln: Kohlarten, Kürbis, Krautstiel, Rettich, Radieschen, Rande

Bestimmt benötigt es zu Beginn etwas Übung und Geduld, bis man sich mit den Erkenntnissen aus Fruchtwechsel, Fruchtfolge und Mischkultur vertraut gemacht hat. Eins ist jedoch sicher: Nachhaltig und mit der Natur zu gärtnern, erhöht die Chancen für eine gute Ernte – und es macht Spass.

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