Schnitt, Stamm- und Bodenpflege von Obstbäumen

Ein stattlicher, schöner, gesunder Obstbaum, der üppige Erträge liefert, ist der Stolz eines jeden Hobbygärtners. Doch damit es dem Obstbaum auch tatsächlich gut geht, benötigt er ein bisschen Aufmerksamkeit und eine kontinuierliche Pflege. Kann man aber im Spätsommer eine üppige Ernte einfahren, weiss man: Der Aufwand hat sich gelohnt.

BaumschnittEs gibt zwei Perioden im Jahr, während derer Sie Ihre Obstbäume schneiden können. (Foto by: alexraths / Depositphotos)

Wissenswertes zum Schnitt von Obstbäumen

Damit Sie sich jährlich wiederkehrend über eine reiche Obsternte freuen können, ist der Obstbaumschnitt eine wichtige Pflegemassnahme. Denn ohne Schnitt überaltern die Äste und das Wachstum nimmt ab. Bäume sind dann weniger leistungsfähig und bilden auch weniger Früchte aus.

Folgende Schnittarten/Gründe gibt es:

  • Verjüngungsschnitt, bei dem man das Wachstum neuer Triebe fördert.
  • Beim Auslüftungsschnitt stellt man sicher, dass das Geäst genügend Licht und Sauerstoff bekommt.
  • Der Formschnitt ist dazu da, dem Baum ein schönes Aussehen zu geben.

Es gibt zwei Perioden im Jahr, während derer Sie Ihre Obstbäume schneiden können: zwischen November und März oder im Juli und August.

Wenn Sie Ihren Obstbaum im Winter schneiden, sollte es erstens trocken sein, und zweitens sollten die Temperaturen über 5 Grad liegen. Bei tieferen Temperaturen ist das Holz zu brüchig.

Der Sommerschnitt ist vor allem dazu da, bei hohem Fruchtanteil die Äste auszudünnen, damit der Baum die ganze Kraft in die Entwicklung der verbleibenden Früchte kanalisieren kann.

Ein Tipp - nutzen Sie die Kraft des Mondkalenders. Wissenswertes darüber finden Sie in unserem Artikel Gärtnern nach dem Mond.

Die Stammpflege der Obstbäume ist wichtig

Obstbäume können im Herbst oder im Frühjahr geschnitten werden.Obstbäume können im Herbst oder im Frühjahr geschnitten werden. (Foto by: pryzmat / Depositphotos)

Die Stammpflege sollten Sie an Ihren Obstbäumen keinesfalls vernachlässigen. Denn vor allem junge Bäume sind während des Winters ohne die notwendigen Vorkehrungen anfällig für Verletzungen.

Die Wintersonne verfügt über genug Kraft, die Bäume trotz frostiger Temperaturen zu erwärmen. Allerdings nur auf der sonnenzugewandten Seite. Die hintere, schattige Seite des Baumes bleibt oft gefroren. Dies kann zu Spannungen in der Rinde führen und schlimmstenfalls Risse verursachen.

Das betrifft vor allem Bäume, die eine glatte Rinde aufweisen, beispielsweise

Um den Rindenrissen vorzubeugen, können Sie am Stamm mit einer speziell dafür vorgesehenen Farbe einen Weissanstrich vornehmen. Das ist die einfachste und schnellste Variante. Die Farbe dazu finden Sie im gut sortierten Gartencenter. Das Weiss reflektiert das Sonnenlicht, sodass sich die Rinde nicht zu sehr aufheizen kann. Dies wiederum mindert die Spannungen.

Bringen Sie die Farbe bei frostfreiem Wetter an. Eventuell müssen Sie während des Winters den Anstrich noch einmal wiederholen.

Äpfel- und Birnenbäume besitzen eine dicke Rinde, die temperaturisolierend wirkt. Spannungsrisse sind hier weniger ein Thema. Hingegen bildet die dicke Borke, vor allem bei älteren Bäumen, ein ideales Winterquartier für Apfelwickler oder Apfelblattsauger. Deshalb sei Ihnen ans Herz gelegt, die Stämme Ihrer Apfel- und Birnenbäume zu bürsten. So können Sie den Schädlingsbefall vom nächsten Jahr schon mal erheblich minimieren.

Verwenden Sie dazu am besten einen speziellen Rindenschaber, den Sie ebenfalls im Gartencenter erhalten. Achten Sie beim Bürsten aber darauf, dass Sie die Rinde nicht verletzen, sondern dass sich lediglich die lockeren Teile der Borke ablösen.

Aller guten Dinge sind drei: Die Bodenpflege

Rindenmulch verhindert nicht nur Unkraut sondern liefert auch Nährstoffe.Rindenmulch verhindert nicht nur Unkraut sondern liefert auch Nährstoffe. (Foto by: photographee.eu / Depositphotos)

Die richtige Bodenpflege ist schon deshalb sehr wichtig, weil sie gewährleistet, dass die Wurzeln gleichmässig und ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden.

  • Bei den Beerenobststauden ist vor allem darauf zu achten, dass sich kein Unkraut breitmacht. Denn dieses könnte Ihren Beerengewächsen die Nährstoffe streitig machen.
    • Im Frühling empfiehlt es sich, mit dem ersten Rasenschnitt eine grosszügige Mulchschicht unter den Beerenstauden zu verteilen. Gegen den Sommer können Sie zusätzlich Stroh oder Rindenkompost verwenden.
      • Mit der Mulchschicht versorgen Sie Ihre Beerenpflanzen zugleich mit Nährstoffen. Bodenpflege lassen Sie den halb- und hochstämmigen Obstbäumen angedeihen, indem Sie den Boden richtig düngen und je nach Standort das Gras bis zum Stamm abmähen.
  • Eine biologische Düngung, beispielsweise mit reifem Kompost, hat den Vorteil, dass die Bäume robuster werden und ihnen der Frost weniger zusetzt. Zudem werden so die Baumwurzeln gestärkt. Das Resultat sind logischerweise qualitativ bessere Früchte.
  • Kalkhaltiger Naturdünger soll zudem dem Befall von Pilzen und Blattläusen vorbeugen. Doch übertreiben Sie es nicht. Zuviel Dünger kann sich kontraproduktiv auswirken.

Eine Faustregel geht von Maximum drei Liter Kompost pro Quadratmeter aus.

Kaufen Sie Ihren Dünger im Fachhandel, befolgen Sie strikt die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung.

Verwenden Sie Kompost, können Sie darin die hübsche Kapuzinerkresse oder Sonnenblumen ansäen. Sie sollen helfen, den Befall von Blattläusen zu unterbinden. Auch wenn es Gartenexperten gibt, die an der Wirksamkeit von Kapuzinerkresse oder Sonnenblumen im Kampf gegen Läuse zweifeln, so sind die Blumen unter Ihren Bäumen wenigstens kleine Augenweiden.


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