Geschichte und Konzept
Dr. Arthur Agatston praktiziert am herrlichen South Beach in Miami, daher stammt der Name der Diät. Er behandelt Menschen mit schweren Herzproblemen, die meist ihre Ernährung umstellen müssen, und begann sich mit verschiedenen Diätkonzepten zu beschäftigten.
Dabei stiess er unter anderem auf die Atkins-Diät, die Kohlehydrate drastisch reduziert, Fett hingegen gerade als Ersatz zulässt. Dr. Agatston modifizierte das, indem er Fette nach "guten" und "schlechten" Sorten unterschied, ein Konzept, das aus vielen anderen Ansätzen bekannt ist.
Anfang der 2000er Jahre schrieb er sein Buch "South Beach Diät", das im Jahr 2004 erstmals auf Deutsch erschien und begeisterte Anhänger fand, denn in den ersten Tagen ist der Abnehmeffekt sehr signifikant. Kochbücher von Dr. Agatston folgten und verkauften sich bestens.
Sein Konzept: Es werden Fette gegessen, aber nur die guten pflanzlichen Öle sowie fettreiche Nüsse. Tierisches Fett ist tabu bis auf Fischöl.
Bei den Kohlenhydraten sind vor allem Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte erlaubt, also jene Nahrungsmitel, die den Blutzuckerspiegel nur allmählich steigen lassen.
Weniger gern gesehen, wenn auch nicht gänzlich verboten sind Kartoffeln, alles aus weissem Mehl (Backwaren und Nudeln) sowie Zucker.
Hier setzt der glykämische Index an, der sich als die Fläche unter der 2-h-Blutzuckerkurve nach dem Verzehr von 50 Gramm verschiedener Kohlenhydrate ergibt. Wenn der Spiegel schnell steigt, wird die Fläche gross, damit der Index hoch.
Referenzwert ist der Glukose-Index von 100. Die Diät schreibt jedoch nur Arten, keine Mengen von Lebensmitteln vor. Das macht sie beliebt, aber auch anfällig für Misserfolge.
Wie funktioniert die South Beach Diät?
Dreimal täglich sollen Hauptmahlzeiten gegessen werden, dazwischen soll es noch drei zusätzliche Snacks geben. Es werden drei Phasen der South Beach Diät unterschieden:
- Phase: strengstes Verbot von Kartoffeln, Backwaren, Nudeln, Reis, Süssigkeiten, Obst, Eiscreme, Alkohol und Fruchtsäften. Damit werden so gut wie alle Kohlenhydrate eliminiert. Man beachte: "Gutes" Fett darf durchaus gegessen werden. Diese Phase soll bis zu 14 Tage dauern.
- Phase: Es dürfen wieder Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index verzehrt werden, also Vollkorn, Früchte und Gemüse. Weiterhin bleiben Weissmehl, Kartoffeln, Reis und Süssigkeiten verboten. Dauer dieser Phase: bis das Wunschgewicht erreicht ist.
- Phase: Es darf prinzipiell wieder alles gegessen werden, die schädlichen Kohlenhydrate jedoch nur in kleinen Mengen und nur so lange, wie das Wunschgewicht hält. Sollte man zunehmen, werden Kohlenhydrate reduziert. Diese Phase dauert wie bei allen übrigen Diäten lebenslänglich. Eine Sportempfehlung gibt es nicht. Das ist kein Wunder, die Diät wurde für Herzkranke entwickelt, die man nicht zum Joggen schickt.
Vorteile
Es stellen sich zunächst rasche Abnehm-Erfolge ein, Mischkost mit pflanzlichem Fett ist zudem gesund, ebenso Obst, Gemüse und Fisch. Die 3. Phase zielt allgemein auf gesunde Ernährung und schadet niemandem.
Nachteile
Der Verzicht auf Obst in der radikalen Phase 1 erscheint bedenklich, der Ersatz von Kohlenhydraten durch (wenn auch "gute") Fette und Eiweiss ebenso. Auf Vollkorn und Hülsenfrüchte zu verzichten beschneidet den Ballast-Stoffwechsel.
Was langfristig mit dem Blutfett passiert, kann bislang noch nicht erforscht werden, die Diät ist zu jung. Der glykämische Index ist wissenschaftlich in seiner Bedeutung umstritten. Und ohne Bewegung gibt es einen raschen Jo-Jo-Effekt.
Fazit
Eine nicht für jedermann geeignete Diät. Einige Empfehlungen wie der komplette Verzicht auf Obst, und sei es 14 Tage lang, erscheinen unnötig bis unsinnig.
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