Rebstöcke pflanzen

Habt ihr genügend Platz, einen sonnigen Hang, der brachliegt und Zeit zur Verfügung? Oder einen Sitzplatz, den ihr mit einer Pergola aufhübschen wollt? Ideal für den Anbau von Rebstöcken. Wir haben für euch die wichtigsten Informationen zum Kultivieren von Weintrauben zusammengefasst.

Rebstöcke-pflanzenWeintrauben benötigen unbedingt einen vollsonnigen, warmen Standort. (Foto by: massimosanti / Depositphotos)

Rebstöcke pflanzen

Um es vorneweg zu nehmen: Einfach ist der Rebbau nicht. Es benötigt Fachwissen, Zeit, Aufwand und vor allem Hingabe. Nicht zuletzt braucht es auch die richtigen Trauben am richtigen Standort. Doch auch beim Kultivieren von Rebstöcken gilt, Übung macht den Meister. Wer nicht Wein keltern will, hat die Möglichkeit, die Trauben zu verspeisen, Sauser anzusetzen oder Traubensaft herzustellen.

Der ideale Standort

  • Weintrauben benötigen unbedingt einen vollsonnigen, warmen Standort. Idealerweise an einer Hanglage, die nach Süden ausgerichtet ist.
  • Da es bei uns nicht immer sonnig und warm ist, entscheidet das Mikroklima am Standort über das gute Gedeihen der Trauben.
  • Wer kleinere Mengen Trauben kultivieren will, kann den Standort an einer warmen Hauswand wählen oder sie an einer Pergola auf dem Sitzplatz hochziehen.
  • Alte, fest etablierte Weinreben kann man nicht mehr umpflanzen. Es ist also wichtig, dass man den Standort sorgfältig wählt, bevor man sich ans Setzen macht.

Bodenbeschaffenheit

Zwar lieben Weinreben mineralische, tiefgründige, sandig-lehmige Böden. Doch ob Sandstein-Verwitterungsböden oder kalkreiche Mergelböden – Weintrauben gedeihen überall, sofern die übrigen Bedingungen für sie stimmen.

Das ist das Spannende am Weinbau: Je nach Boden entstehen mit der gleichen Traubensorte völlig unterschiedliche Weine.

Tiefgründige, mineralische und wenig feuchte Böden sollte man jedoch zu meiden versuchen. Sie wärmen im Frühling weniger schnell auf. Das kann zu einer späteren Reifezeit führen.

Wahl der Weintrauben

  • Zunächst sollte man sich im Klaren sein, ob man Wein keltern oder die Früchte so essen will.
  • Für den Verzehr eignen sich verschiedene Tafeltrauben hervorragend.
  • Wichtig ist, eine robuste, mehltauresistente, also pilzfeste Sorte zu wählen.
  • Für die Pergola gelten die Trauben Americano (Chatzeseicherli) als beliebte Sorte.
  • Will man Wein keltern, sollte man sich informieren, welche Trauben am geplanten Standort am besten gedeihen würden. Von den Rotweintrauben sind in der Schweiz Merlot oder Pinot Noir weitverbreitet. Beim Weisswein schwingen Chasselas und Müller-Thurgau obenauf.

Rebstöcke setzen – was sollte man beachten?

  • Weinreben setzt man idealerweise in der zweiten Hälfte April.
  • Hierfür hebt man die Böden etwa 50 cm tief aus und lockert den Untergrund.
  • Danach setzt man die Pflanze ins Loch. Idealerweise kommt sie leicht schräg zum Spalier zu stehen.
  • Die Veredlungsstelle muss unbedingt gut fünf Zentimeter über der Erde liegen.
  • Nach dem Einpflanzen arbeitet man Kompostdünger rund um die Pflanze in den Boden ein.
  • Wie alle Setzlinge werden auch Weintrauben nach dem Setzen tüchtig eingegossen.
  • Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ungefähr 40 cm betragen.
  • Wer mehrere Reihen Weintrauben anpflanzt, rechnet zwischen den Reihen mit mindestens einem Meter Abstand.
  • Bei längeren Reihen setzt man Pflöcke zwischen die Pflanzen und spannt daran drei Metalldrähte in unterschiedlicher Höhe. Sie werden später zur Erziehung der Ranken gebraucht.
  • Vereinzelte Rebstöcke werden an einem Rankgitter aus Holz oder an einem Stickel hochgezogen.

Rebstöcke vermehren

Weintraubenpflanzen kann man durch Stecklinge oder Steckhölzer vermehren. Wurzelechte Pflanzen sind jedoch anfällig für die Reblaus. Wenn man seine Reben vermehren will, sollte man dafür veredelte Sorten verwenden.

Was mögen Weinreben nicht?

Wer Weinreben in seinem Pflanzplätz oder an der Hausmauer anpflanzt, möchte diese im Sinne der Mischkultur vielleicht unterpflanzen. Das optimiert den zur Verfügung stehenden Platz und kann die Pflanzen gegenseitig fördern. Dabei ist allerdings wichtig, dass man dazu keine Starkzehrer, insbesondere Kohlsorten, wählt. Diese zügeln zu viel Nährstoffe aus dem Boden ab, die die Weintrauben dringend selber benötigen.

Damit ist der Grundstein für das Kultivieren von Weintrauben gesetzt. Bis die Rebstöcke eine volle Ernte abwerfen, benötigt es vier Jahre umsichtige Hege. Wie wir Wein- oder Tafeltrauben pflegen, damit die Ernte gut ausfällt, behandeln wir in einem separaten Artikel. Lest hier mehr dazu: Rebstöcke pflegen.


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