Mein Gemüsegarten: Topinambur

Wer hätte gedacht, dass Topinambur mit der Sonnenblume verwandt ist? Das Wurzelgemüse war einst sehr beliebt, wurde dann aber durch Kartoffeln abgelöst. Nun, da man sich wieder auf vergessenes Gemüse und alte Sorten besinnt, erlebt es ein Comeback. Selbstverständlich kann man es auch im eigenen Garten kultivieren.

Mein Gemüsegarten: Topinambur Die Topinamburpflanze wird bis zu 3 Meter hoch. (Foto by: iMarzi / Depositphotos)

Planung

Topinambur ist ein mehrjähriges Gewächs, das gerne wuchert und sich breitmacht. Es mag einen sonnigen Platz und einen humosen, leicht sandigen Boden. Eine elegante Variante ist es, das Wurzelgemüse entlang des Gartenzauns anzupflanzen. Denn so erhält man vom Sommer bis in den Spätherbst einen hervorragenden Sichtschutz. Da es sich beim Topinambur um einen mehrjährigen Kreuzblütler handelt, wird die Ernte mit der Zeit immer magerer ausfallen. Dann ist es an der Zeit, ihn an einen neuen Standort zu pflanzen.

  • Gute Nachbarn für Topinambur:
    • Spinat
    • Salat
    • Bohnen
    • Erbsen
    • Zwiebeln
  • Schlechte Nachbarn für Topinambur
    • alle Kohlsorten
    • Pflanzen, die unterirdisch viel Platz benötigen

Pflanzung, Anbau

  • Topinambur kann entweder zwischen Mitte März und Ende April oder im Oktober und November angebaut werden.
  • Experten empfehlen, vor dem Einpflanzen eine kleine Gabe Kompost mit der Erde zu vermischen.
  • Er wird wie Kartoffeln angepflanzt.
  • Man setzt ihn etwa zehn Zentimeter tief in die Erde und gewährt den Knollen einen Abstand 50 x 60 Zentimeter.
  • Da das Wurzelgemüse eine Tendenz zum Wuchern zeigt, empfiehlt es sich, eine Pflanzensperre anzubringen.

Balkonanbau

Da Topinambur in die Tiefe wächst, benötigt es einen tiefen Topf, damit sich die Knollen ausbilden können. Auch muss man sich bewusst sein, dass die mehrjährige Staude bis zu drei Meter Höhe anwachsen kann. Allerdings kann man auf Zwergsorten setzen, dann würden auch grosszügige Balkonkästen als Töpfe reichen. Damit das Gemüse gedeiht, benötigt es im Topf nährstoffreiche, vorgedüngte Pflanzenerde.

Pflege, Düngen

  • Sobald die Knollen mit Austreiben beginnen, entfernt man das Unkraut.
  • Später erübrigt sich diese Arbeit, weil die dichten Blätter verhindern, dass sich Unkraut breitmacht.
  • Während der Wachstumsphase kann das Wurzelgemüse angehäufelt werden, das fördert die üppige Ernte.
  • Gewässert muss nur werden, wenn der Topinambur auf einem sandigen Boden angepflanzt wurde und eine lange Trockenperiode herrscht.
  • Im Frühjahr sollte man die überschüssigen Triebe auszehren. Dies, wenn sie ungefähr zu Kniehöhe angewachsen sind.

Ernte

Ab Ende Oktober ist Topinambur reif für die Ernte. Man sieht es daran, dass die Blätter braun werden. Zunächst schneidet man die Teile über der Erde ab. Danach lockert man die Erde rund um das Gemüse und sticht es mit einer Grabegabel sorgfältig aus der Erde. Zum Schluss werden die geernteten Knollen von Wurzeln und Sprossrückständen befreit.

Es empfiehlt sich, eine Knolle im Beet zu belassen, sodass der Fortbestand gewährleistet ist. Da Topinambur viele Kältegrade unter null verträgt, kann man das Gemüse den ganzen Winter durch ernten. Voraussetzung ist, dass man den Boden mulcht, beispielsweise mit Herbstlaub. So stellt man sicher, dass der Boden nicht gefroren ist, wenn man die Knollen ernten will.

Lagerung / Konservierung

Das Wurzelgemüse lässt sich je nach Lagerstandort einige Zeit aufbewahren, ist jedoch nicht so lagerfähig wie Kartoffeln. In ein feuchtes Tuch eingewickelt und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt, kann man Topinambur zwei bis vier Wochen lagern. Voraussetzung allerdings ist, dass man das Tuch schön feucht hält. In einer Kiste mit feuchtem Sand hält es gut drei Monate. Wer es tieffriert, kann es bis zu einem Jahr an Lager halten. Zuvor sollte es jedoch kurz blanchiert werden.

Verwendung in der Küche

Topinambur kann man roh oder gekocht essen. Kleine frische Knollen für den Salat braucht man nicht zu schälen. Es reicht, wenn man sie mit einer Gemüsebürste unter dem fliessenden Wasser gründlich wäscht. Danach können sie in Würfel geschnitten oder geraffelt werden. Grössere Knollen, die man kocht, sollte man vor dem Zubereiten schälen.

Da Topinambur nach dem Schälen schnell braun wird, sollte man sie bis zur Zubereitung in kaltes Wasser geben. Bereits geschnittene Topinambur kann man mit Zitronensaft beträufeln, um der Bräunung vorzubeugen. Aus den Knollen bereitet man beispielsweise ein Winterratatouille aus Wurzelgemüse zu, röstet es im Ofen, verarbeitet es zu Suppen oder bäckt daraus einen verführerischen Cake.

Rezepte

Mehr Rezepte mit Topinambur findet ihr hier: Topinambur Rezepte.


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