Schnitt-, Stamm- und Bodenpflege von Beerenobst

Wenn es im Sommer heiss ist, gibt es kaum etwas Erfrischenderes als Beerenobst. Besonders dann, wenn die Vitaminbömbchen von der Staude direkt in den Mund wandern. Daher dürfen Obstkulturen auf keinem Pflanzplätz fehlen. Doch die richtige Pflege will gelernt sein. Die wichtigsten Informationen dazu findet ihr hier.

Rückschnitt-vom-beerenobstBeerenobst muss richtig gepflegt werden. (Foto by: yana-komisarenko@yandex.ru/ Depositphotos)

Allgemeine Hinweise zur Pflege von Beerenstauden

  • Idealerweise pflanzt man Beerengewächse im Herbst an. So haben sie bis im Frühling genügend Zeit, sich einzuwurzeln.
  • Als Standort sollte man einen sonnigen, windgeschützten Platz auswählen. In der Nähe einer Hauswand Richtung Süden oder Westen wäre ideal.
  • Meidet für die Beeren schwere Lehmböden. Beerenobst mag es humos und gut durchlässig. Der Boden sollte darüber hinaus nährstoffreich sein.
  • Wer das Beerenobst regelmässig mulcht, kämpft weniger gegen Unkraut und hält so den Boden feucht.
  • Vor dem Einpflanzen einer Beerenstaude sollte man kontrollieren, ob die Pflanze eine Veredlungsstelle aufweist. Diese sollte keinesfalls in den Boden eingegraben werden.
  • Allgemein werden Beerenpflanzen nicht zu tief in die Erde gesetzt. Sie gehören zu den Flachwurzlern und bekunden bei Sauerstoffmangel in tieferen Schichten Mühe.

Düngen von Beerenobst

Die meisten Beerensorten werden im Frühjahr gedüngt. Idealerweise nimmt man dazu Kompost. Wer auf speziellen Beerendünger setzt, sollte beachten, dass der nur sehr sparsam eingesetzt werden darf. Zuviel davon könnte Pilzkrankheiten zur Folge haben, weil der Boden durch den Dünger zu stickstoffhaltig wird. Die Pflanzen während der Sommersaison regelmässig zu mulchen, ist jedoch nicht verkehrt.

Rückschnitt von Beerenobst

  • Generell werden Beerenstauden nach der Ernte zurückgeschnitten.
  • Da jüngere Triebe die besseren Früchte tragen, schneidet man jeweils die älteren Triebe zurück, also jene, deren Holz dunkler ist.
  • Spätestens nach drei Jahren solltet ihr die älteren Triebe zurückschneiden.
  • Die Stauden wachsen nach. Also darf man beim Zurückschneiden nicht zaudern. Schneidet die Ruten auf Bodennähe ab.
  • Mit einem guten Schnitt erhält ihr einen Strauch mit sechs bis acht Haupttrieben, die sich gleichmässig verteilen.

Hinweise zu den einzelnen Sorten

Für jede Sorte der saftig-aromatischen Vitaminlieferanten benötigt es individuelle Massnahmen, damit die Ernte reichlich ausfällt. Wir haben für die beliebtesten Beeren die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Himbeeren

  • Wer Himbeeren Gutes tun will, pflanzt sie in einem Hügelbeet. So vermeidet man, dass sie an Staunässe leiden.
  • Himbeeren benötigen eine Rankhilfe.
  • Man unterscheidet zwischen früh tragenden Beeren und späten Sorten. Bei frühen Himbeeren werden die Ruten abgeschnitten, von denen die Beeren abgeerntet wurden. Bei der Spätsorte schneidet man die Ruten komplett ab, und zwar in Bodennähe.

Brombeeren

  • Wie die Himbeeren benötigen auch die Brombeeren ein Rankgitter.
  • Für den Schnitt sollten die Ruten, die im Sommer Früchte getragen haben, früh im Winter abgeschnitten werden.
  • Die neuen Ranken bindet man ans Gerüst.
  • Im Spätwinter werden die Seitentriebe der neuen Ranken bis auf zwei Augen zurückgeschnitten.
  • Wachsen während des Sommers starke Seitentriebe, sollte man auch diese zurückschneiden.

Heidelbeeren

  • Für die unkomplizierten Heidelbeeren verwendet man am besten Erde, die auch für Moorbeete genommen wird.
  • Auch als Dünger nimmt man vorzugsweise Rhododendrondünger.
  • Im Frühling wird gedüngt, jedoch nur sparsam.
  • Zum Wässern eignet sich Regenwasser am besten.

Johannisbeeren

  • Meertrübeli, wie Johannisbeeren auch genannt werden, werden tief gepflanzt.
  • Den ersten Schnitt verabreicht man den Johannisbeeren kurze Zeit nach dem Anpflanzen.
  • Hierzu kürzt man alle Triebe um etwa ein Drittel zurück.
  • Idealerweise weist die Johannisbeerstaude fünf starke Triebe auf; die übrigen werden jeweils in Bodennähe abgekappt.
  • Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der Herbst.

Erdbeeren

  • Für die Erdbeerpflanze ist es wichtig, dass das Unkraut regelmässig entfernt wird.
  • Da die Beeren nässeempfindlich sind, mulcht man sie im Frühjahr mit Stroh – das hält die Nässe und die Schnecken fern.
  • Ist das Obst geerntet, entfernt man das Stroh wieder und schneidet die Blätter ab.
  • Erdbeeren werden erst nach der Ernte gedüngt. Dazu verwendet man einen organischen Beerendüger, den man um die Pflanzen streut. Danach mulcht man die Pflanzen mit Kompost aus Laub.

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