Wo kommt die Idee her?
Crash-Diäten sind eine Erfindung des 20. Jahrhunderts mit seinem ultraschnellen Lifestyle, wobei die Geschichte der Diät selbst, nämlich des Umstellens auf eine andere Ernährung, des Körperstoffwechsels wegen, in die Antike zurückreicht. Schon die alten Griechen und Römer verstanden, dass die Ernährung entscheidenden Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden hat, das griechische Wort dίaita meint eigentlich "Lebensweise", was bedeutsam ist.
Denn warum möchte der moderne Mensch eigentlich abnehmen, indem er etwas anderes, Besonderes isst? Hungern ist so viel einfacher. Man glaubt jedoch von alters her, dass man es anders machen muss, blosser Verzicht genügt nicht.
Und so ist die Geschichte der Diäten und mehr oder minder gelungener Versuche eines schlank machenden Ess-Programms sehr lang, im 20. Jahrhundert wurde die Crash-Diät hinzugefügt.
Die Idee ist bestechend simpel: Indem eine Woche lang absolut einseitig gegessen wird, vorrangig unter Verzicht von Fetten, Kohlenhydraten und auch Eiweissen, holt sich der Körper aus den eigenen Zellen, was er braucht.
Das klappt sogar für diese kurze Zeit. Aber wie gesagt: Einfach fasten klappt genauso gut, und vor allem: Es ist definitiv angenehmer.
Aber das war den Erfindern der Crash Diät - spezielle Personen werden nicht benannt - wahrscheinlich zu simpel, vor allem gab es das schon.
Es musste schon etwas Lifestyle her. Nicht umsonst gehört die Ananas-Diät zu den Crash Diäten.
Wie funktioniert die Crash Diät?
Es gibt fünf oder sechs Programme für eine Crash Diät, sprich, ebenso viele einseitige Nahrungsmittel, die sieben bis vierzehn Tage lang verzehrt werden, bis sie der diätenden Person sprichwörtlich zum Halse heraushängen.
Als Mono-Diät sind diese Programme bekannt. Es können Kohlsuppe gehören ebenfalls dazu. Gehobenere Diät-Schichten oder Diät-Profis nehmen etwas Putenbrust zu sich, das ist sogar nicht einmal abwegig, Hauptsache wenig, Hauptsache einseitig (!), Hauptsache schneller Gewichtsverlust.
Der Crash geht dann im Wortsinn schnell und heftig. Das Ernährungsverhalten wird natürlich grundlegend nicht geändert, das ist der Grund, weshalb nahezu alle Personen hinterher sehr schnell wieder zunehmen.
Ausserdem holt sich der Körper zurück, was man ihm vorenthielt. Der grösste Gewichtsverlust entsteht bei der Crash Diät durch Wasser, aber auch eine negative Kalorienbilanz führt natürlich zum Abnehmen. Wenn weniger verzehrt als verbraucht wird, muss der Körper die Energie irgendwo herholen.
Wer also zur Mono-Diät noch joggen geht, wird noch schneller schlank. Eine halbwegs vernünftig durchgeführte Crash Diät wird mit etwas Obst, Gemüse, viel Flüssigkeit ohne Zucker und leichter Bewegung durchgeführt, wobei stets zu wenig gegessen wird.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Körper in den Energiesparmodus umschaltet, eine biologisch sehr alte Reaktion. Es wird eine Hungersnot erwartet und daher der Stoffwechsel reduziert. Daher funktioniert das Abnehmen doch nicht auf Knopfdruck, sondern wird - selbst in der kurzen Zeit - als mühselig empfunden.
Noch einmal für alle Crash-Diäter: Fasten ist gesünder und entspannter. Dabei hat der Körper nach drei Tagen gar nichts mehr mit dem Stoffwechsel zu tun, das macht den Kopf wunderbar klar und frei.
Vorteile der Crash Diät
Sie funktioniert. Sie ist im Gegensatz zu manch anderen Diäten auch nicht schädlich, wenn sie nur sehr kurzzeitig durchgeführt wird. Wer eine Woche lang ausschliesslich Ananas isst, kann danach ein oder zwei Jahre lang keinen Ananas mehr sehen, aber davon geht die Welt nicht unter.
Nachteile der Crash Diät
Sie kann unter Umständen zu verstärkter Gewichtszunahme nach ihrer Beendigung führen. Der Körper schaltet vom Hunger- respektive Mangelmodus zurück, wenn wieder genug Nahrung da ist, und diesmal baut er aus Vorsicht - wer weiss, wann die nächste Hungersnot kommt - richtig auf.
Und der durch die Crash Diät frustrierte Mensch hilft dabei fleissig mit.
Wie gesagt - ein fürchterliches Jo-Jo droht.
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