Die Geschichte des Weines in der Schweiz
Die Waadt war das erste Gebiet, in dem Wein angebaut wurde. Für den Bedarf der Klöster arbeiteten die Mönche des Zisterzienserordens an der Verfeinerung der vorhandenen Weinstöcke und an der Landgewinnung für größere Anbauflächen. Dies war besonders im 17. Jahrhundert ein schwieriges Unterfangen, da der technische Fortschritt noch nicht sehr weit war und Geräte und Maschinen fehlten. So kam es auch dazu, dass durch günstige Importe aus den Nachbarländern wie Frankreich der Weinanbau fast zum Erliegen kam. Eine Reblausplage und der echte Mehltau taten zu Anfang des 19. Jahrhunderts ihr Übriges dazu. Dennoch hielten einige Unerschrockene am Weinbau fest.
Weinland Schweiz heute
Mit der Waadt als ältestes Anbaugebiet verfügt die Schweiz über neun Regionen, in denen Wein angebaut wird. Diese sind unter anderem Genf, Wallis und Zürich. Durch die gebirgige und oft karge Landschaft finden sich nicht überall geeignete Gebiete, die groß genug sind, dass sich der Weinanbau lohnen würde. Diese Bedingungen führen dazu, dass mehr Nachfrage nach Schweizer Wein besteht als hergestellt wird, wodurch wiederum die Preise recht hoch sind.
Die bekanntesten Weinanbaugebiete in der Schweiz
Wallis, die Waadt, Genf, Zürich, das Drei-Seen-Land, Neuenburg, Aargau, Schaffhausen, Graubünden und das Tessin sind die einzigen Kantone, die Weinbau betreiben. Dieser ist den guten Bewässerungsmöglichkeiten zu verdanken, denn diese Regionen verfügen über Zugänge zu Flüssen oder Seen. Etwa 15.000 ha werden angebaut. Oft werden diese Weinstöcke von kleinen Winzern in liebevoller und harter Arbeit gezogen und der Wein nach traditionellen Methoden hergestellt. Der Verkauf erfolgt oft bereits in der Umgebung, an Privatleute, Restaurants und Hotels, sodass man nicht unbedingt im Kanton Genf einen Wein aus dem Kanton Zürich erwarten kann.
Beliebteste Rebsorten und bekannteste Weine
Silvaner, Chardonnay, Müller-Thurgau und Pinot Gris folgen dem Spitzenreiter Chasselas bei den Weißweinen. Rote Trauben sind Merlot, Syrah, Pinot Noir und Gamay. Neben den bekannten Sorten hat die Schweiz auch eigene Züchtungen wie Petite Arvine, Humagne Rouge und Amigne. Bekannte Weine kommen von Mosaico, Terre de Gudo, SanZeno und la Cadorette. Aus dem Tessin kommen vornehmlich Weine aus der Merlot-Traube, die Weltklasse besitzen. Schweizer Weine sind in drei Kategorien eingeteilt, wobei zwei und drei die Land- und Tafelweine zuzuordnen sind. In der Klasse 1 sind die Besten der Besten zu finden, von denen manche sogar das Prädikat Gran Cru tragen dürfen. AOC Tessin bedeutet demnach, dass es sich um einen Wein aus diesem Kanton handelt, der die strengen Auflagen kontrollierter Appellationen erfüllt.
Sonstiges
Bei einer Reise in oder durch die Schweiz sollte man sich die Zeit nehmen und die kleinen Weinkellereien besuchen. Eine Verkostung kann man oft ohne einen Termin vornehmen. Da nur etwa 2 % aller produzierten Weine die Schweiz überhaupt verlassen, ist es ratsam, gleich vor Ort einzukaufen. Außerdem sind diese Kellereien romantische Orte zum Verweilen und Seele baumeln lassen.
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