Die Geschichte des Weines in Österreich
Natürlich behaupten die Historiker gern einmal, dass bereits die Kelten im Gebiet des heutigen Österreichs Wein anbauten. So ganz lässt sich das zum Bedauern vieler Winzer jedoch wohl nicht nachweisen. Aber immerhin sollen die ältesten Traubenkerne in einer bronzezeitlichen Siedlung in Niederösterreich gefunden worden sein. Die zeitliche Datierung wird mit rund 800 Jahren vor Christus bestimmt.
Unumstritten ist, dass ein großer Teil des heutigen Österreich um 15 v. Chr. Von den Römern besetzt wurde. Spätestens diese führten unter ihrer Herrschaft verstärkt den Weinanbau ein. Natürlich wurde der auch nach dem Abzug der Römer nicht aufgegeben, sondern ständig weiter ausgebaut und entwickelt. Bis in die Hälfte des Mittelalters war der Weinbau jedoch den Landesherrn und der Kirche vorbehalten. Erstmals im 12. Jahrhundert belegt eine Urkunde, dass auch ein Bürgerlicher einen Weingarten erwerben durfte. Das angenehme warme Klima der mittelalterlichen Warmzeit und entsprechende Verordnungen sorgten später dafür, dass sich der Weinanbau ständig ausbreitete und auch die Anbaugebiete immer weiter zunahmen. Durch die Veränderung der klimatischen Bedingungen, der Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert und nachfolgenden auftretenden Pilzkrankheiten, kam es jedoch zu erheblichen Verlusten beim Weinbau.
Erst mit dem Einsatz amerikanischer Unterlagsreben konnte man wieder erfolgreich Wein produzieren. Als nächster Schlag folgte der Glykolwein-Skandal. Einige österreichische Winzer mischten ihrem Wein verbotenerweise Diethylenglykol bei. Damit wollten sie einfachen Weinen mehr Geschmack verleihen. Immerhin hatte dieser Skandal auch etwas Gutes. Er war Auslöser für die Verabschiedung des österreichischen Weingesetzes. Es ist eines der strengsten in Europa und gilt als Grundlage für die heutige Entwicklung des österreichischen Qualitätsweinbaus.
Das Weinland Österreich heute
Heute wird in Österreich auf etwas mehr als 45 000 Hektar Wein angebaut. Davon werden etwa auf 65 % weiße Rebsorten angezogen. Die roten Trauben kommen nur auf 35 %. Insgesamt produzieren die Österreicher etwa 205 Millionen Hektoliter Wein im Jahr. Den größten Teil davon trinken sie allerdings selbst.
Die bekanntesten Anbaugebiete
Österreichs Weinbauflächen werden in vier Weinbauregionen unterteilt. Dazu gehört das Weinland Österreich. Es umfasst die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland. Eine weitere Region ist das Steirerland, welche das Bundesland Steiermark beschreibt. Dazu kommen noch Wien und das Bergland Österreich. Zu dieser Region gehören die Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg. Diese werden dann noch einmal in 16 Weinbaugebiete unterteilt.
Die beliebtesten Rebsorten & bekanntesten Weine
Zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten, die in Österreich zur Herstellung von Qualitäts- und Prädikatsweinen erlaubt sind, gehören bei den Weißweinen: Grüner Veltliner, Welschriesling, Rivaner, Weißburgunder, Riesling, Scheurebe und viele weitere Sorten. Bekannte Rotweine sind unter anderem auf die Rebsorten Blauer Portugieser, Sankt Laurent und Blauburgunder zurückzuführen.
Sonstiges
Der Perchtoldsdorfer Hütereinzug ist das größte Erntedankfest im Weinbau. Seine Tradition geht bis in das Mittelalter zurück. Er wurde 2010 als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO unter Schutz gestellt.
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