Die richtige Ernährung bei Niereninsuffizienz

Die Nieren sind zwar kleine Organe, spielen aber eine grosse Rolle, wenn es darum geht, Abfall- und Giftstoffe aus unserem Körper auszuscheiden. Können sie ihre Funktion nur ungenügend wahrnehmen, drohen lebensgefährliche Komplikationen.

Bei Niereninsuffizienz wird durch Hämodialyse die Blutgefässe gechecktBei Niereninsuffizienz wird durch Hämodialyse die Blutgefässe gecheckt (Foto by: mathisa / Depositphotos)

Was versteht man unter Niereninsuffizienz?

Die Niere sorgt dafür, dass mit dem Urin giftige und stickstoffhaltige Substanzen aus dem Stoffwechsel ausgeschieden werden. Ist das Nierengewebe angegriffen, wird diese Aufgabe nur mehr eingeschränkt wahrgenommen.

Somit sammeln sich die Giftstoffe im Körper an – Vergiftungen sind die Folge. Daneben kann der Körper überwässert werden. Man unterscheidet zwischen akuter Niereninsuffizienz, die plötzlich auftritt, und chronischer Niereninsuffizienz, die sich schleichend über eine ausgedehnte Zeitspanne verschlimmert.

Ursachen für eine Niereninsuffizienz

Akute Niereninsuffizienz kann nach erheblichem Blutverlust, beispielsweise bei einem Unfall, auftreten. Bakterielle Vergiftungen bei Infektionen können das Nierengewebe schädigen, was ebenfalls zu einer akuten Niereninsuffizienz führen kann.

Bei der chronischen Variante können Nierenschädigungen aufgrund von Diabetes, Bluthochdruck oder Entzündung der Nierenkörperchen die Krankheit auslösen. Nierensteine oder eine Entzündung der Harnwege kommen in seltenen Fällen ebenfalls vor.

Symptome einer Niereninsuffizienz

Bei der akuten Niereninsuffizienz kommt es zu Infektionen. Die Harnproduktion geht zurück, bis sie versiegt. Die Betroffenen sind müde, es ist ihnen schlecht und sie sind mit der Zeit nicht mehr ansprechbar.

Durch Wasser in der Lunge kann es zu Atembeschwerden und Herz-Rhythmusstörungen kommen. Bei der chronischen Niereninsuffizienz lagern sich immer mehr Wasser und Gifte im Körper ab; es werden immer mehr Organe in Mitleidenschaft gezogen.

Gelbfärbung der Haut, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und Geschmacksstörungen machen sich bemerkbar. Hinzu kommen Blutarmut, Herz-Rhythmusstörungen und Knochenerweichung – im fortgeschrittenen Stadium auch Harnvergiftung und Störungen des Nervensystems.

Ob akute oder chronische Niereninsuffizienz: Betroffene gehören dringend in ärztliche Behandlung, denn sonst kann die Krankheit tödlich enden.

Ernährung bei Niereninsuffizienz

Nebst der ärztlichen Behandlung muss der Patient seine Nahrung gründlich umstellen. Die vom Arzt oder Ernährungstherapeuten vorgegebenen, individuell abgestimmten Diätpläne müssen zwingend befolgt werden. Ansonsten droht eine lebenslange Dialyse oder gar eine Nierentransplantation.

Es gibt keine allgemeingültigen Ernährungsempfehlungen für Nierenkranke. Nachstehende Hinweise können als Orientierungshilfe dienen.

  • Flüssigkeit: Die Getränke sollten natrium-, kalium- und phosphatarm sein. Geeignet sind Sirup. Die Formel „Ausscheidung + 500 ml / Tag“ gibt Anhaltspunkte über die erforderliche Flüssigkeitszufuhr.
  • kein Natrium: Natrium bindet Wasser und fördert Wassereinlagerungen im Körper. Folglich sollte man salzarm essen und auf Fertiggerichte ganz verzichten.
  • kleine Mengen Kalium: Der Mineralstoff sollte nur in kleinen Mengen eingenommen werden. Kalium findet man beispielsweise in Dörrobst, Kartoffeln, Aprikosen, Müsli und Schokolade.
  • kein Phosphat: Stark phosphathaltige Lebensmittel sind zu meiden. Dazu gehören Schmelz- und Hartkäse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pilze, Wurst, Fisch, Instantprodukte.
  • Achtung bei Eiweiss: Essenziell ist, hier die richtige Dosierung zu finden! Eine eiweissreduzierte Ernährung kann zu einer Unterversorgung mit Aminosäuren führen. Der Umfang der notwendigen Eiweisszufuhr ist individuell und hängt vom Schweregrad der Krankheit ab. Nierenpatienten müssen sich zwingend an die in ihrem Diätplan festgelegten Mengen halten. Dabei sollten 2/3 der Eiweisslieferanten tierischer und 1/3 pflanzlicher Herkunft sein.

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