Wein herstellen

Wer Selbstversorger ist, möchte bestimmt auch mal einen eigenen Wein keltern. Wohl verstanden, es handelt sich um ein Handwerk, das erlernt sein will und Erfahrung benötigt. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir haben hier komprimiert aufgeschrieben, wie das Wein Herstellen geht.

Wein-kelternAuch Wein kann selbst hergestellt werden, um auch als Selbstversorger in den Genuss zu kommen. (Foto by: Valentyn_Volkov / Depositphotos)

Selbst wer autark lebt, muss zum Festessen nicht auf ein feines Glas Wein verzichten. Denn für versierte Selbstversorger ist es naheliegend, diesen selbst keltern. Keine Frage, ein redaktioneller Beitrag kann die Ausbildung zum Weinbauer nicht ersetzen. Aber mit unseren Informationen erhält ihr eine gute Übersicht, was auf Neo-Weinbauern alles zukommt.

Allgemeine Informationen

  • Am einfachsten lässt sich Wein aus Weintrauben herstellen. Selbstverständlich könnt ihr auch andere Früchte dafür verwenden, etwa Äpfel, Holunderbeeren oder Johannisbeeren. Wir konzentrieren uns hier auf Weintrauben.
  • Wer Wein herstellen möchte, wird sich mit der Traubensorte auseinandersetzen und entscheiden müssen, ob er Rot- oder Weisswein anbauen will. Entscheidend für die Wahl der Trauben sind auch Standort und Terroir.
  • Anfänger können online nicht nur Gärballone erstehen, sondern ganze Starterkits mit Anleitungen.
  • Metallzubehör eignet sich nicht zur Weinherstellung. Entweder man nimmt Glas oder Kunststoff, das für Lebensmittel geeignet ist.
  • Um erste Erfahrungen zu sammeln, ist es ratsam, erst einmal mit kleineren Mengen zu arbeiten.
  • Für 0.75 dl Wein benötigt man ungefähr 2.5 Kilogramm Trauben.

Folgende Utensilien braucht man zur Weinherstellung

Bevor man sich ins Abenteuer der Weinherstellung reinknien kann, muss man sich ein paar Geräte und Hilfsmittel anschaffen, ohne die es nicht geht:

  • Gärballon, vorzugsweise aus Glas, inklusive Gäraufsatz. Dieser sorgt dafür, dass die Luft draussen bleibt, jedoch CO2 entweichen kann.
  • Vinometer: Er dient dazu, den Alkoholgehalt des Weins zu bestimmen.
  • Präzisionswaage
  • Absaugeschlauch, um den Wein vom Gärballon in Flaschen abzufüllen
  • Saubere Tücher, um den Wein zu filtern.
  • Behälter, um die Trauben vorzubereiten. Wie oben bereits erwähnt, sollten diese nicht aus Metall bestehen. Sie könnten das Aroma des Weins negativ beeinflussen.

Maischgärung oder Saftgärung

Wir unterscheiden zwei Arten, um Wein herzustellen:

  • Saftgärung

  • Maischegärung

Bei der Saftgärung werden die Trauben gepresst; danach wird lediglich der Saft vergärt. Wer klare, helle Weine liebt, wird sich auf die Saftgärung konzentrieren.

Bei der Maischegärung werden die Früchte vollständig gestampft und im Ganzen vergärt. Daraus können sich mehr Aromen entwickeln. Bei Rotwein erhält man mit dieser Methode zudem eine schöne rote Weinfarbe, denn der meiste Farbstoff ist in der Beerenhaut enthalten.

Notwendige Zusätze

Man kann ganz spartanisch versuchen, Naturweine ohne Zusätze herzustellen – und sich jeweils vom Resultat überraschen lassen. Wer jedoch den Anspruch hat, dem Wein eine gewisse Qualität zu verleihen und Kontrolle über sein Gedeihen behalten möchte, kommt um ein paar Zusätze nicht herum.

  • Weinhefe benötigt es für die Gärung.
  • Hefenährsalz ist wichtig als Unterstützung für die Hefe.
  • Zucker – je nachdem wie süss die Trauben sind, könnte das Hinzufügen von etwas Zucker durchaus sinnvoll sein.
  • Sulfite – sie helfen, den Wein haltbarer zu machen.

Schritt-für-Schritt-Vorgehen bei Maischgärung

  1. Wer eigene Trauben verwendet, achtet darauf, dass er schön reife, süsse Früchte erntet, und zwar bei trockenem Wetter. Wer die Möglichkeit hat, kann die Öchslegrade messen und bei dem gewünschten Grad mit der Lese beginnen.

  2. Trauben verlesen, faule Früchte aussortieren, sodass nur schöne Früchte zu Wein werden.

  3. Danach werden die Trauben entrappt, also die Beeren von den Stielen und Kämmen getrennt.

  4. Die Trauben werden nun in einem Behälter gestampft.

  5. In diesem Schritt werden Hefe und bei Bedarf Zucker sowie das Hefenährsalz hinzugefügt.

  6. Nun kommt die Maische in den Gärballon. Wichtig ist, diesen nur bis zur Hälfte zu füllen, damit die Flüssigkeit, die während der Gärung blubbert, nicht austreten kann.

  7. Gärballone sollten nun bei einer konstanten Temperatur von 18 bis 20 Grad gelagert werden. Bis die Gärung einsetzt, kann es mehrere Tage dauern.

  8. Nach etwa vier Wochen sollten keine Blasen mehr aufsteigen. Das bedeutet, dass die Trauben fertig vergärt sind und der Wein bereit zum Abfüllen ist

  9. Im letzten Schritt wird der Wein gefiltert und in Flaschen abgefüllt.

  10. Ehrensache, dass am Schluss ein Etikett und sowie Jahrgang des Weines auf die Flasche gehört.

Man wird sich vermutlich mit einem Rezept und genauen Mengenangaben an den ersten selbst gekelterten Wein herantasten. Zentral für das Resultat bei der Weinherstellung ist das akribische Einhalten dieser Mengenangaben. Mit der Zeit wird man Vorgehensweise und Rezept nach eigenem Gutdünken anpassen und sich so dem gewünschten Resultat annähern.


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