Selbstversorgung mit Kindern

Selbstversorgung mit Kindern geht nicht? Viele Familien würden zwar schon gerne autarker leben. Doch sie befürchten, nicht genug Zeit und Musse dafür aufbringen zu können. Das ist schade, denn wenn man sich realistische Ziele setzt, geht Selbstversorgung auch mit Kindern. Wir haben ein paar Anregungen dazu.

Selbstversorgung-KinderSelbstversorgung im Familienalltag einbeziehen sorgt auch für gemeinsame Zeit. (Foto by: monkeybusiness / Depositphotos)

Familie und Selbstversorgung müssen sich nicht ausschliessen. Im Gegenteil. Kinder dürfen durch Elemente der Selbstversorgung in ihrem Alltag wertvolle Erfahrungen sammeln. Man muss sich einfach bewusst sein, dass es die 100-prozentige Autarkie nicht gibt. Zudem ist es wichtig, dass man sich im Klaren ist, wo man Themenschwerpunkte setzen möchte. Und nicht zuletzt sollte man die Kinder abholen, also ihre Neigungen und Wünsche mitberücksichtigen. Dann wird aus der Selbstversorgung eine bereichernde gemeinsame Aktivität mit wertvoller Familienzeit. Die Möglichkeiten, von externen Ressourcen unabhängiger zu leben, sind auch mit Kids riesig.

Gärtnern

Ob auf dem Balkon, im eigenen Garten oder einem Schrebergarten: Gärtnern ist bestimmt die erste Wahl zum autonomeren Lebensstil. Beim Gärtnern dürfen Kinder hemmungslos in der Erde wühlen, sich austoben und auch mal laut werden; sie lernen die Saisons kennen und sehen, wie die Ernten von Wetter und Klima beeinflusst werden.

  • Kinder kann man einbeziehen, indem man sie einen Naschgarten anlegen lässt, in welchem ihre liebsten Gemüse oder Beeren kultiviert werden – und von denen sie schon während der Arbeit naschen dürfen.
  • Durch das selber Ziehen von Samen lernen Kinder Kreisläufe kennen. Näheres lest ihr hier: Saatgutgewinnung.
  • Auch das Regrowing von Salaten wird sie faszinieren und begeistern. Dazu braucht es lediglich eine Fensterbank.
  • Man kann Kindern eine Ecke im Garten zur Verfügung stellen, wo sie selbst Hand anlegen dürfen und für ihre Ernte verantwortlich sind.

Kochen und Verarbeiten

Kochen mit Kindern gehört ebenfalls zu den idealen Möglichkeiten, gemeinsam Zeit zu verbringen. Hier lernen sie auch, was es bedeutet, sich ausgewogen zu ernähren und wie viel Zeit es braucht, um ein Menu auf den Tisch zu zaubern.

  • Kinder kann man auch beim Essen einbeziehen und ihre Wünsche nach Möglichkeiten berücksichtigen. Da sollte man auch mal eine verrückte Idee nicht abblocken. Denn wenn es nicht gut kommt, sind sie zumindest um eine Erfahrung reicher.
  • Beim Kochen können sie ihren Teil zum Menu beitragen – sei es mit von ihnen gehegten und gepflegten Kräutern, sei es beim Waschen und Schnipseln von Gemüse.
  • Gerade beim Einlegen und haltbar machen werden Kids gerne mithelfen. Schliesslich sind Essiggemüse oder Kompott im hübsch dekorierten Schraubglas beliebte Geschenke für Gotte, Götti und Grosseltern.

Selbstgemachtes

Apropos Geschenke für Gotte und Götti: Das gilt auch für Selbstgemachtes wie Seifen, Cremen, Kerzen und Upcycling.

  • Basteln macht Kindern Spass. Wenn sie zudem was Brauchbares herstellen dürfen, das für die Erwachsenen ebenfalls nützlich ist, wird man sie bestimmt mit Begeisterung an der «Arbeit» sehen.
  • Für den Hausgebrauch kann man mit Kindern auch mal natürliche Putzmittel herstellen. So lernen sie Inhaltsstoffe und Wirkung kennen und wollen das Produkt bestimmt auch mal in ihrem Zimmer ausprobieren. Tipps für natürliche Hausmittel gegen Flecken oder im Bereich der Gesundheit könnt ihr hier nachlesen: Hausmittel Übersicht.
  • Geht das Velo kaputt, können Mama oder Papa mit den Knirpsen gemeinsam versuchen, es zu flicken. Das gilt auch für das havarierte Spielzeugauto oder die malträtierte Puppe. Damit erfahren sie, dass man Dinge nicht nur wegwerfen, sondern auch reparieren kann.

Freizeit

Familienfreizeit lässt sich so gestalten, dass man zwar nicht Selbstversorger wird, jedoch die Ressourcen bewusst drosselt, mit Kindern darüber diskutiert und darauf achtet, dass sie etwas lernen:

  • Velotouren, die dem Alter der Kinder angepasst sind, machen Spass und sind umweltfreundlich.
  • Auch auf einer nachhaltigen Bahnreise kann man mit der Familie das Reisen mit Spiel und Spass verbinden.
  • Zelten, Holz sammeln, auf dem Feuer kochen, Sternenhimmel bestaunen, Lagerlieder singen. Das finden die Kids nicht nur cool. Sie bekommen eine noch stärkere Bindung zur Natur.
  • Bauernhöfe besuchen: Sei es ein Puurezmorge, ein tagefüllender Besuch oder Ferien im Stroh – hier lernen die Kinder, wie Lebensmittel im grossen Stil produziert werden und entwickeln Respekt für regionale Erzeugnisse.

Es gehört dazu, dass man mit Kindern altersgerecht über Umweltthemen und die Bedeutung der Ressourcen wie Strom und Wasser diskutiert. Dazu muss man selbst aber auch Vorbild sein. Die oben erwähnten Ideen bescheren Familien einerseits gemeinsam verbrachte Zeit. Andererseits fördern sie beim Nachwuchs die positive Einstellung zur Natur und Respekt gegenüber Lebewesen.

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