Die Geschichte des Weines in Deutschland
Wer die ersten Weinbauern Europas waren, ist seit Jahren umstritten. Historisch als gesichert ist, jedoch dass die Römer den Weinbau bis an die Mosel und den Rhein brachten. Der gewann dann in der Mitte des 3. Jahrhunderts in den südlichen Gebieten des heutigen Deutschlands stetig an Bedeutung. Schriftliche Belege in Form von Reisebeschreibungen aus den Jahren 317 und 588 beschreiben bereits die Weinbaugebiete der Mosellandschaft.
Viele der heute noch bekannten Weinberge sollen auf eine Bewirtschaftung durch Klöster zurückgehen. Die Satzung des Zisterzienserordens schrieb sogar vor, dass jedes Kloster dieses Ordens, einen eigenen Weinberg besitzen müsse. Historiker sprechen davon, dass die Beliebtheit des Getränkes nicht nur auf den Rauschzustand nach reichlichem Genuss zurückzuführen sein. Der Alkoholgehalt sorgte dafür, dass Wein meist keimarmer und daher gesünder als das oft verunreinigte Wasser in den Städten war.
Der steigende Absatz und auch die mittelalterliche Warmzeit sorgten dafür, dass immer neue Weinbaugebiete erschlossen wurden. Kühlere Witterungsbedingungen, die Wirren des Bauernkrieges und des späteren Dreißigjährigen Krieges sorgten jedoch für einen Niedergang des Weinanbaus. Getreide ließ sich auch unter klimatisch schlechteren Bedingungen noch anbauen. Daraus konnte man nicht nur Brot backen, sondern auch Bier brauen. Erst im 18. Jahrhundert kam es dann zu einem erneuten Aufschwung des Weinbaus in Deutschland. Auch wenn die Rebflächen viel kleiner als vor Jahrhunderten waren, wurden besonders an Rhein und Mosel wieder mehr Weine angebaut. Über all diese Zeiten waren es wiederum die Klöster, die das Wissen und die Liebe zum Wein gerettet hatten.
Am Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich die ersten Winzergemeinschaften und der Weinbau wuchs kontinuierlich. Die folgenden beiden Weltkriege brachten jedoch die aufstrebende Wirtschaft zum Erliegen. Die Winzer traf es wieder besonders heftig. Erst Anfang der Fünfziger Jahre kann man von einem erneuten Aufschwung beim Weinbau sprechen.
Das Weinland Deutschland heute
Der größte Teil der Weingebiete befindet sich im südlichen Deutschland. Aber auch nördlich des 50. Breitengrades wird, dank frühreifender und winterfrostharter Rebsorten, Wein angebaut. Dabei züchten weniger als 100 000 Winzer auf etwas mehr als 100 000 Hektar Wein. Zusammen werden in einem Jahr dann ungefähr 9.500.000 Hektoliter gewonnen. Davon verbleiben etwa Vierfünftel im eigenen Land. Der Rest wird exportiert.
Die bekanntesten Anbaugebiete
Anbaugebiete für Wein sind unter anderem Baden, Franken, die Hessische Bergstraße, die Pfalz, Rheingau und Rheinhessen, Württemberg und die Gebiete von Ahr, Mittelrhein, Nahe und Mosel-Saar-Ruwer. Weiter nördlich werden in Sachsen und auch im Saale-Unstrut-Gebiet Reben gezüchtet.
Die beliebtesten Rebsorten & bekannteste Weine
Zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten gehören Riesling, Müller-Thurgau, Spätburgunder, Silvaner, Merlot, Cabernet in Sorten und viele andere.
Sonstiges
Im Jahre 1931 wurde erstmals in der Pfalz eine Weinkönigin gekrönt. Seit 1950 wird aus den einzelnen Königinnen, der inzwischen dreizehn anerkannten Anbaugebiete für deutschen Qualitätswein, eine gemeinsame Weinkönigin für ein Jahr gewählt.
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