Richtige Ernährung bei Neurodermitis

Man sagt, dass die Haut die Seele eines Menschen widerspiegelt. Leiden Menschen mit Neurodermitis unter Stress oder gar Depressionen, äussert sich das oft in einem verschlechterten Hautbild. Doch die richtige Ernährung hilft enorm diesem Problem entgegenzuwirken.

Ernährung bei NeurodermitisErnährung bei Neurodermitis (Foto by: grinvalds / Depositphotos)

Was ist Neurodermitis und welches sind die Symptome?

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische Hautkrankheit, die nicht ansteckend ist. Sie äussert sich in starkem Beissen, Schuppenbildung, geröteten Hautstellen, Bläschenbildung und der darauf folgenden Krustenbildung.

Die Krankheit verläuft schubartig. Der Juckreiz kann so heftig auftreten, dass Neurodermitiker sich kratzen, bis die Stelle blutet. Das kann die Symptome weiter verschlimmern. Die am häufigsten betroffenen Stellen sind Gelenkbeugen, Gesicht und Hals.

Ernährung bei Neurodermitis - bunt und natürlich

Es gibt leider keine allgemeingültigen Regeln für eine richtige Ernährung bei Neurodermitis. So individuell die Ursachen sein können, so individuell sind auch die Massnahmen, die der Krankheit entgegenwirken.
So muss jeder Betroffene selbst herausfinden, was einen Schub ausgelöst haben könnte und sich merken, welche Nahrungsmittel er davor zu sich genommen hat.

Eine Art Ernährungs-Tagebuch kann hier wertvolle Hilfe leisten. Aus dem Tagebuch kann man Muster ableiten und erkennen, wenn eine bestimmte Situation oder ein spezifisches Nahrungsmittel vor einem Schub immer wieder vorkommt. Das ermöglicht dann auch, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Trotzdem empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung (wenn möglich in BIO-Qualität) mit

  • viel Obst
    • süsse Apfelsorten, Bananen, Birnen, Heidelbeeren, Mango, Wassermelone oder Weintrauben
  • viel Gemüse
    • Blattsalate, Kohlsorten, Broccoli, Kartoffeln, Kürbis, Mais, Krautstiel, Pilze, rote Beete, Salatgurken, Spargel, Spinat und Zucchetti
  • Hülsenfrüchte
    • Bohnen, Erbsen und Linsen
  • Pflanzenmilch-Sorten (ohne Soja) - hier lesen Sie Alternativen zu Kuhmilch
  • Vollkornprodukte

Wer Rohkost schlecht verträgt, kann die Esswaren vor dem Verzehr leicht dünsten.

Diese Lebensmittel sollten bei Neuordermitis vermieden werden:

  • Weizen (Gluten) 
  • Kaffee
  • Alkohol
  • Kuhmilch und Kuhmilchprodukte 
  • Sojabohnen
  • Schweinefleisch 
  • Fisch
  • Muscheln / Krustentiere
  • Eier 
  • Kern- und Steinobst (saure Apfelsorten, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche)
  • exotische Obstsorten (Papaya, Mangos)
  • Zitrusfrüchte 
  • Zucker 
  • Nüsse (Haselnuss, Baumnuss, Paranuss, Erdnuss) 
  • histerminhaltige Lebensmittel
  • Knoblauch
  • Gemüse (Rüebli, Rhabarber, Rettich, Sellerie, Tomaten, Zwiebeln, Auberginen)
  • Sauerkraut
  • Gemüsekonserven
  • eingelegtes Gemüse
  • Sprossen
  • Schnittlauch
  • scharfe Kräuter wie Pfeffer, Curry und Chili

Ausserdem sollten industriell gefertigte Lebensmittel vermieden werden.

In schwerwiegenden Fällen, wo jemand nur sehr wenige Nahrungsmittel verträgt, sollte man professionelle Hilfe beiziehen, um sicherzustellen, dass Mangelerscheinungen vermieden werden.

Auch ein Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien kann hilfreich sein.

Neurodermitis bei Kindern

Neurodermitis tritt oft schon bei Kindern und Babys zutage – vor allem wenn bereits Vater oder Mutter daran leiden. Müttern mit Neugeborenen empfiehlt man deshalb, wenn immer möglich, ihr Baby während vier bis sechs Monaten zu stillen – ohne weitere Zufütterung.
Damit minimieren sie das Risiko, dass es ebenfalls erkrankt, erheblich.

Während der Stillzeit müssen Mütter besonders auf ihre Nahrung achten und kritische Lebensmittel wie

  • Eier,
  • Nüsse oder
  • Kuhmilch

meiden. In jedem Fall ist es aber ratsam, in dieser Phase einen Arzt beizuziehen, um bei Mutter und Kind die richtige Ernährung ohne Mangelerscheinungen sicherzustellen.

Mehr Informationen über die richtige Ernährung während der Stillzeit finden Sie in unserem Artikel Richtige Ernährung während der Stillzeit.

Was sind die Ursachen für Neurodermitis?

Die Ursachen, die zu Neurodermitis führen, sind nicht restlos geklärt und individuell verschieden.

  • Zunächst kann die Krankheit genetisch bedingt sein.
    • Sind ein oder gar beide Elternteile bereits Neurodermitiker, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder daran erkranken.
  • Entzündete Schleimhäute im Darm oder wenn sich die guten und schlechten Darmbakterien im Ungleichgewicht befinden, sind weitere ausschlaggebende Faktoren.
  • Umwelteinflüsse
  • Veränderungen im Immunsystem
  • Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel könnten ebenfalls zu Neurodermitis führen.
  • Auch die Einnahme von Antibiotika und Cortison kann zu Neurodermitis-Schüben führen.
  • Stress oder Depressionen sind ebenfalls Auslöser der Krankheit.

Bewertung: Ø 4,6 (10 Stimmen)

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Ernährung bei Depression

Ernährung bei Depression

Die Ernährung übt grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus. So auch bei Depressionen. Mehr zu diesem Thema findet ihr in diesem Beitrag.

WEITERLESEN...
Laktosearm geniessen

Laktosearm geniessen

Laktoseintoleranz gehört zu den am häufigsten auftretenden Nahrungsmittelallergien. Wir haben hier allgemeines und Tipps zu diesem Thema.

WEITERLESEN...
Fructosearm geniessen

Fructosearm geniessen

Wir klären auf, um was es sich bei einer Fructosemalabsorption handelt – und was man dagegen tun kann.

WEITERLESEN...

User Kommentare