Mein Gemüsegarten: Spargel

Kein Gemüse verkörpert die Ankunft des Frühlings so sehr wie Spargeln. Die Saison dauert lediglich ein paar Wochen, weshalb wir das Gemüse in dieser Zeit ausgiebig geniessen sollten. Zwar ist der Spargelanbau hierzulande privat kaum verbreitet. Doch es ist möglich, eigene Spargeln anzubauen. Wie das geht, zeigen wir hier.

Spargel im Garten zu züchten, benötigt viel Geduld. (Foto by: Alexshyripa / Depositphotos)

Planung

Die grünen Spargeln sind etwas einfacher zu kultivieren, weil sie mit nahezu allen Böden zurechtkommen. Sie werden nicht angehäufelt und man erntet sie zudem über der Erde. Für eine volle Ernte benötigt es drei Jahre Zeit. Spargelfelder können jedoch bis zu fünfzehn Jahren gute Ernten abwerfen. Wichtig ist, dass die Stangen einen vollsonnigen, warmen Standort erhalten. Idealerweise pflanzt man Spargeln auf einem lockeren, tiefgründigen und durchlässigen Boden. Auf dichten Lehmböden oder sauren Moorböden gedeihen auch grüne Spargeln nicht wie gewünscht.

Gute Nachbarn für Spargeln:
- Buschbohnen
- Rüebli
- Zwiebeln
Schlechte Nachbarn für Spargeln:
- Lauch
- Kartoffeln
- Kohlarten

Also Vorkultur eignen sich Tiefwurzler ideal, da diese eine lockere, gut durchlüftete Erde hinterlassen. Dazu gehören beispielsweise Lupinen oder Sojabohnen. Ausserdem empfiehlt es sich, bereits im Herbst eine Gründüngung einzusäen.

Pflanzung, Anbau

Um sich die Anpflanzung etwas einfacher zu gestalten, holt man vorgezogene Jungpflanzen auf einem Spargelhof.
Im März und April ist die Zeit, die Spargelsetzlinge anzupflanzen.

Zum Pflanzen legt man für die grünen Spargeln Pflanzgräben in einer Tiefe von 25 bis 30 Zentimeter an.
Wer mehrere Reihen anlegt, rechnet zwischen den Gräben mit 90 Zentimeter Abstand.
Nun kommt eine zehn Zentimeter dicke Schicht Kompost in die Gräben.
Im nächsten Schritt legt man in den Gräben alle vierzig Zentimeter einen kleinen Hügel an.
Auf diese Hügel setzt man nun den Wurzelstock, sodass man die Wurzelstränge auf jede Seite schön an die Hügel legen kann.
Im letzten Schritt füllt mit der ausgehobenen Erde wieder ein paar Zentimeter auf und versorgt das neu angelegte Beet ausgiebig mit Wasser.

Balkonanbau

Glücklicherweise gibt es eine Fülle an Möglichkeiten, Gemüse und Obst auf einem Balkon anzubauen. Der Spargelanbau am Balkon ist nicht zu empfehlen.

Pflege, Düngen

Ein besonderes Augenmerk bei der Pflege von Spargeln liegt beim Ausmerzen von Unkraut.
Eine Mulchschicht hilft, dieses zu unterdrücken. Zudem hält sie den Boden feucht.
Als Mulch kommt jedoch ausschliesslich sehr reifer Kompost infrage, der vollständig verrottet ist oder Herbstlaub, das ihr kompostiert habt.
Während längerer Trockenperioden sorgt man dafür, dass die Stangen es schön feucht haben.
Die erste Düngergabe erfolgt im Juni mit anschliessender Wässerung.
Ab dem zweiten Jahr plant man die Düngergaben im März und Ende Juni ein und gibt zugleich wieder eine frische Schicht Mulch auf das Beet. Vorsicht beim Einhaken des Düngers, damit die neuen Wurzelköpfe nicht versehrt werden.
Im November und Dezember werden die dürren Triebe abgeschnitten.
Um die Stangen vor Frostnächten zu schützen, empfiehlt es sich, sie bis zur Erntezeit mit einem Vlies abzudecken.

Ernte

Haben die Stangen eine Länge von 20 bis 30 Zentimeter erzielt, schneidet man sie dicht über dem Boden ab.
Das ist je nach Witterung zwischen April und Juni der Fall.
Die Köpfe müssen noch geschlossen sein.
Haben die Stangen eine Länge von maximal 30 Zentimeter erreicht, gilt es, sie zu ernten, egal ob sie noch sehr dünn oder gar versehrt sind.
Wie erwähnt: Die erste volle Ernte ist erst ab dem dritten Jahr zu erwarten. Ab dem zweiten Jahr darf man sich aber über vereinzelte Stangen aus dem eigenen Garten freuen.

Lagerung / Konservierung

Grüne Spargelbünde kann man mit dem unteren Ende in zwei Zentimeter Wasser stellen. So bleiben sie ein paar Tage frisch. Die klassische Variante des Aufbewahrens ist, die Stangen in ein feuchtes Tuch zu wickeln und ins Gemüsefach des Kühlschranks zu legen. Nach spätestens drei Tagen sollte man sie allerdings verzehren. Spargeln könnt ihr rüsten und in Stücke schneiden und in einem Tiefkühlbeutel tieffrieren. Zum Kochen werden die noch gefrorenen Stücke direkt in die Pfanne gegeben.

Verwendung in der Küche

Spargeln kann man braten, kochen, grillieren oder gratinieren. Vor dem Zubereiten schneidet man das holzige Ende weg und entfernt mit dem Sparschäler das die äussere Schicht des unteren Drittels.

Gerne werden die Stangen in einem Sud aus Salz, Zitrone und Zwiebel gekocht und mit einer Vinaigrette, einer Hollandaise oder mit Mayo serviert. Eine Spargelsaison reicht nicht aus, um alle Spargelrezepte nachzukochen – derart vielseitig sind diese delikaten Stangen. Gross trumpfen sie auf im Pairing mit Erdbeeren oder mit Morcheln. Sie harmonieren mit Reis oder mit Pasta. Ob im asiatischen Wok, in mexikanischen Fajitas, auf dem elsässischen Flammkuchen oder simpel vom Grill: Die Möglichkeiten, Spargeln abwechslungsreich und gustiös zuzubereiten, sind endlos.