Paleo – Steinzeiternährung mit Low Carb

Essen wie vor Millionen Jahren? Es gibt immer mehr Menschen, die auf den Geschmack kommen, sich wie unsere Ururahnen zu ernähren. Was es mit dieser Ernährungsform auf sich hat, beleuchten wir hier.

Paleo - das Essen was nicht von Menschen künstlich hergestellt wurdePaleo - das Essen was nicht von Menschen künstlich hergestellt wurde (Foto by: magone / Depositphotos)

Was ist die Paleoernährung?

Die Anhänger sind der Überzeugung, ein paar Millionen Jahre hätten unserem Organismus nicht ausgereicht, sich an unsere heutige Lebensweise anzupassen. Seither habe sich das menschliche Erbgut nicht verändert.

Ergo sollten wir auch nur Lebensmittel essen, von denen wir annehmen, dass sie den Menschen damals, als sie noch Jäger und Sammler waren, „vorlagen“. Sesshaftigkeit, Ackerbau, Viehzucht, Milchproduktion kennen wir erst seit etwa 10'000 Jahren. Fleisch ist ein Hauptbestandteil der Paleonernährung.

Wie sieht die Paleoernährung aus?

Die Ernährungspyramide der Steinzeiternährung gibt folgende Richtlinien vor:

  • Basis bilden Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse sowie Fette wie Ghee, Kokosöl, Avocado und Olivenöl.

  • Früchte, vor allem Beeren, bilden die zweite Stufe der Pyramide.

  • Nüsse und Samen sind erlaubt, sollten jedoch mit Bedacht genossen werden.

  • Die Spitze der Pyramide bilden Honig und Ahornsirup.

Dass es sich beim Fleisch um unverarbeitete Fleischstücke von (glücklichen) Weidetieren oder gar von Wildtieren handelt, ist selbstverständlich.

Verbotene Lebensmittel

  • Alle industriell hergestellten Nahrungsmittel wie Pasta und Brot
  • Fertigprodukte,
  • Süssigkeiten (Kaugummi inklusive),
  • Softdrinks und
  • alkoholischen Getränke
  • Milchprodukte,
  • Kartoffeln,
  • Reis,
  • Hülsenfrüchte
  • Verarbeitete Wurstprodukte wie Cervelat oder Aufschnitt

Paleo bedeutet nicht, dass überwiegend Fleisch gegessen werden muss. Gemüse und Obst sind wertvollPaleo bedeutet nicht, dass überwiegend Fleisch gegessen werden muss. Gemüse und Obst sind wertvoll (Foto by: nikolodion / Depositphotos)

Vor- und Nachteile der Steinzeiternährung

Wer sich konsequent an die Paleoernährung hält, wird auf die Dauer abnehmen – auch wenn es sich hier um keine Diät im eigentlichen Sinn handelt.

Einige Zivilisationskrankheiten treten durch diese Ernährungsweise tatsächlich weniger häufig auf, beispielsweise Darmkrebs. Wer sich bewusst ernährt, konsumiert bewusster und verhält sich nachhaltiger. Das ist nie verkehrt.

Dennoch zeitigt die Steinzeiternährung Defizite. Der Verzicht auf viele nährstoffreiche Lebensmittel wie Kartoffeln oder Hülsenfrüchte lässt sich gesundheitlich kaum rechtfertigen.

Auch ist die konsequente Steinzeiternährung mit erheblichem Zeitaufwand und vielen Einschränkungen verbunden. Der Konsum von Unmengen Fleisch, Fisch und Eiern führt zu zahlreichen Problemen. Ob die bereits heute nahezu leer gefischten Meere ausreichen würden, damit sich heute alle Menschen steinzeitlich ernähren könnten?

Wer ist heute noch Jäger und erlegt sein Abendessen selbst? Wir werden immer mehr. Um den gesteigerten Bedarf an Fleisch zu decken, wäre es kaum möglich, sich ausschliesslich von weidegefütterten, nicht industriell geschlachteten Tieren zu ernähren.

Und noch ein ökologischer Aspekt: Die Fleischproduktion gehört zu den am wenigsten nachhaltigen Industriezweigen überhaupt.

Rezeptideen nach Paleo auf Gemüse- und Obstbasis mit Nüssen

Wer dennoch neugierig auf Paleo-Rezepte geworden ist, findet viele Ideen – seien es Kuchen auf der Basis von Kastanienmehl , Blumenkohlhummus , Low Carb Pfannkuchen oder  Müesliriegel nach Paleo für unterwegs. Wir empfehlen euch unseren pikanten Eierkuchen mit Gemüse , der saftige Schoggimuffin nach Paleo oder das kühle Gazpacho – gerade im Sommer eine herrliche Erfrischung.

Fazit:

Paleo kann Sinn machen, wenn auf viel Gemüse, Obst, Nüsse aufgebaut wird. Fleisch in geringen Mengen ist in Ordnung und auch die Low-Carb Rezepte für einzelne Tage machen sicher Sinn. Sinnvoll und abwechslungsreich angewendet können Low-Carb Tage eine gute Ergänzung zu einem ausgeglichenen Ernährungsplan darstellen. Von einem Übermass an Fleisch ist abzuraten.

Somit: Back to the roots - Sinnvolles Besinnen auf unsere Wurzeln.


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