Ernährung bei Übersäuerung: den Körper ins Gleichgewicht bringen

Eine ausgewogene Ernährung ist für unsere Gesundheit von zentraler Bedeutung. Das Thema Übersäuerung nimmt dabei eine wichtige Stelle ein, denn ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist entscheidend für das Wohlbefinden. Personen mit Übersäuerung erleben oft Müdigkeit, Abgeschlagenheit und verschiedene gesundheitliche Beschwerden. Der Schlüssel zur Linderung dieser Symptome liegt häufig in der Ernährung.

ernährung-bei-übersäuerungEine ausgewogene Ernährung hilft, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen. (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Was ist Übersäuerung?

Übersäuerung, auch bekannt als Azidose, bezeichnet einen Zustand, bei dem der Säure-Basen-Haushalt des Körpers gestört ist. Der pH-Wert im Blut neigt in Richtung "sauer", was verschiedene Stoffwechselfunktionen beeinträchtigen kann. Dieser Zustand kann durch eine Reihe von Faktoren begünstigt werden, unter anderem durch eine unausgewogene Ernährung, die zu reich an säurebildenden Lebensmitteln ist.

Anzeichen, dass der Körper übersäuert ist

Bei den folgenden Beschwerden ist es gut, seine Ernährung ausgewogener respektive basischer zu gestalten:

  • Kopfweh
  • Rheuma
  • Blähungen
  • Müdigkeit
  • unreine Haut
  • Cellulite, loses Bindegewebe
  • Anfälligkeit für Infekte

Die richtige Ernährung bei Übersäuerung

Die Umstellung eures Speiseplans auf eine basenreiche Ernährung kann zur Neutralisierung überschüssiger Säuren in eurem Körper beitragen. Nachfolgend findet ihr einige Ernährungstipps, mit denen ihr beginnen können:

Reichlich Gemüse und Obst

Gemüse und Obst sollten den Grundstein eurer Ernährung bilden. Diese Lebensmittel sind reich an basischen Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium, die dazu beitragen können, den Körper zu alkalisieren. Greift zu

  • grünem Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat, Kabis
  • Gurken
  • Broccoli
  • Süsskartoffeln
  • Avocado
  • Peperoni
  • Rüebli
  • Randen
  • Kiwis
  • Äpfel
  • Aprikosen
  • Pfirsiche
  • Bananen
  • Melonen und
  • alle Art von Beeren

Vollkornprodukte und Pseudogetreide bevorzugen

Wählt vollwertige Körner und meidet verarbeitetes Getreide. Vollkornprodukte wie

  • Quinoa,
  • Buchweizen
  • Brauner Reis
  • Amaranth
  • Dinkel
  • Hirse und
  • Hafer

liefern langanhaltende Energie und tragen zur einer basenüberschüssigen Ernährung bei.

Eiweissquellen auswählen

Zwar sind viele proteinreiche Lebensmittel säurebildend, es gibt jedoch auch basenbildende Alternativen. Pflanzliche Proteine wie Linsen, Kichererbsen und Tofu sind nicht nur basisch, sondern auch reich an Nährstoffen und stellen eine gesunde Eiweissquelle dar.

  • Brokkoli-Sprossen
  • Alfalfa-Sprossen
  • Hülsenfruchtkeimlinge
  • Mandeln
  • Chiasamen
  • Leinsamen und
  • Kürbiskerne

können ebenso getrost genossen werden.

Genügend trinken

Eine gute Hydratation unterstützt die natürlichen Entgiftungsprozesse des Körpers. Trinkt reichlich Wasser über den Tag verteilt, um zu helfen, Säuren auszuspülen.

Zusätzlich können Kräutertees wie Kamille, Fenchel und Pfefferminz, aber auch frisch gepresste Gemüse- und Obstsäfte und grüne Smoothies genossen werden.

Alkalisierende Gewürze verwenden

Kräuter und Gewürze wie

  • Peterli,
  • Basilikum,
  • Dill und
  • Ingwer

können ebenfalls dazu beitragen, den Säuregehalt eurer Mahlzeiten zu reduzieren und bieten zudem einen Geschmacksboost.

Weitere basische Kräuter, die euch dabei unterstützen, euren Säure-Basen-Haushalt zu normalisieren sind

  • Koriander
  • Majoran
  • Thymian und
  • Kurkuma

Pflanzliche Milchalternativen nutzen

Auch pflanzliche Milchalternativen helfen euch dabei, euren Basenhaushalt zu vermehren. Milch aus Mandeln, Hafer oder Kokosnuss könnt ihr für eure Mahlzeiten nutzen.

Fisch vor Fleisch

Fisch eine bessere Alternative zu rotem Fleisch, da er eine geringere säurebildende Wirkung hat. Viele Fischarten enthalten zudem wichtige Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken können und so positive Effekte auf die Gesundheit haben. Fettarme Fischarten aus nachhaltiger Aquakultur wie

  • Kabeljau,
  • Seelachs oder
  • Forelle

sind zu empfehlen, da sie leichter verdaulich sind und den Körper weniger belasten.

Vermindert säurebildende Lebensmittel

Reduziert den Konsum von Lebensmitteln, die Säure bilden. Hier ist eine Auflistung von Lebensmitteln, die ihr bei einer Übersäuerung vermeiden bzw. weniger essen solltet:

  • Fleisch: insbesondere rotes Fleisch, Wurstwaren und verarbeitetes Fleisch
  • Milchprodukte: Käse, Buttermilch und Eiscreme
  • Getreideprodukte: Weissmehl, Pasta, Kuchen, Kekse und andere Backwaren
  • Gemüse: Oliven, Artischocken und Rosenkohl
  • Obst: Zitrusfrüchte, Cranberries und Zwetschgen/Pflaumen
  • Zuckerhaltige Speisen und Getränke: Süssigkeiten, Schokolade, Softdrinks und gesüsste Säfte
  • Fette und Öle: insbesondere gehärtete Fette und Transfette
  • Koffeinhaltige Getränke: Kaffee, schwarzer Tee und Energiedrinks
  • Alkoholische Getränke: Bier, Wein und Spirituosen
  • Fast Food und Snacks: Pizza, Burger, Chips und andere verarbeitete Snacks
  • Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen und Linsen (in Massen konsumieren)
  • Nüsse: geröstete oder gesalzene Nüsse

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Lebensmittel generell ungesund sind, sie sollten jedoch im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und unter Berücksichtigung eures säurebildenden Potentials konsumiert werden.

Indem ihr diese Ernährungstipps umsetzet, könnt ihr euer Wohlbefinden steigern und euren Körper dabei unterstützen, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen.

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