from Nose to Tail - Küchenabfälle verwerten

Nose to Tail ist grossartig. Nicht nur beschert uns die Idee lustvolle neue Rezepte, unbekannte Geschmackserlebnisse, überraschende Kreationen in der Küche oder die bewährten Rezepte von Oma werden nach gekocht. Zugleich wirken wir damit dem „Food Waste“ entgegen, handeln nachhaltig, praktizieren den verantwortungsvollen Fleischkonsum und schonen unser Portemonnaie. Die Idee lässt sich trefflich auch aufs Gemüse oder unsere Ernährungsweise insgesamt übertragen.

Wurzelgemüse hat meist ein sehr schmackhaftes Grün,welches würzig ist und und voller Vitamine stecktWurzelgemüse hat meist ein sehr schmackhaftes Grün,welches würzig ist und und voller Vitamine steckt (Foto by: belchonock / Depositphotos)

From Nose To Tail: Nicht nur Filetstücke

Ob Fisch oder Fleisch – ein Tier besteht nicht bloss aus Filet. Gerade die Tatsache, dass viele Karnivoren eigentlich nur die guten Stücke essen wollen, macht den exzessiven Fleischgenuss so problematisch. Die Metzger sitzen auf einem Fleischberg, ein Grossteil des Tiers wird weggeworfen oder zu Tierfutter verarbeitet.

Das ist in hohem Masse unethisch und eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen. Dies gilt es, zu ändern. Denn im Grunde lassen sich alle Stücke eines Tieres köstlich zubereiten. Das Nose-to-Tail-Prinzip will dieser Verschwendung entgegenwirken.

Fleisch richtig verwerten

Die Idee ist simpel: Wir verwenden ganz einfach vermehrt Innereien, berücksichtigen Stücke wie Milken, Zunge, Hirn, Leber oder Kutteln oder verwerten auch die Knochen.

Ein Blick in Grossmutters Rezeptsammlung reicht, um viele in Vergessenheit geratene Gerichte mit genau diesen Stücken aus der Versenkung zu holen. Knochenmark ist in ländlichen Gebieten heute noch sehr beliebt – aber habt ihr schon Mal eine trendige New Yorker Bonesoup gekocht oder Knochenbouillon selbst hergestellt?

Rezepte um Fleisch zu verwerten:

Fisch richtig verwerten

Auch beim Fisch wäre es eine Verschwendung, bloss die Filets zu geniessen. Fischleber gilt als exquisite Delikatesse. Wer den Fisch ausnimmt, sollte das an den Gräten klebende Fleisch akribisch abschaben und daraus feines  Fischtartar zubereiten.

Aus Kopf, Schwanz, Flossen und Gräten entstehen leckere Fonds oder kräftige Fischsuppen.

Rezepte um Fisch zu verwerten:

From Leave to Root: Gemüse verwerten

Hockt ihr beim Rüsten auch auf Bergen von Gemüseabfall? Das muss nicht sein. Meist könnten wir sehr viel mehr verwenden, als wir denken. Ob Kohlrabiblätter, Fenchelkraut, Blumenkohl- oder Broccolistrunke: Alles lässt sich verwerten.

Blätter von Rüebli oder Radieschen etwa werden zu einem wunderbaren Pesto. Oder ihr trocknet sie und verwendet sie zum Würzen. Mit Blättern verschiedener Gemüse pimpt ihr eure Green Smoothies. Auch die Blätter enthalten grosse Mengen wertvoller Nährstoffe.

Aus getrockneten Gemüseabfällen bereitet ihr Bouillon oder Fonds zu – oder ihr kocht daraus eine entschlackende Gemüsesuppe.

Achtung: Nicht alle Pflanzenteile sind für die Leave to Root-Anwendung geeignet. Tomatengrü, Kartoffelkeime und grüne Stellen an Kartoffeln enthalten Solanin, das zu Vergiftungen führen kann und sollte somit nicht weiterverwertet werden.

Rezepte um Gemüse zu verwerten:

Wie ihr herrliche Fonds selbst herstellen könnt, erfährt ihr hier in unserem Artikel Fonds aus Küchenresten zubereiten.

Obst verwerten

Immer wieder stossen wir auf Rezepte, bei denen nicht die ganze Frucht verwertet wird. Doch was machen wir mit den übrig gebliebenen Obst? Wir haben hier einige Ideen, um Obstreste zu verwerten:

  • Aus Apfelresten stellt ihr feinen Apfelessig her.
  • Orangen- oder Zitronenschalen lassen sich trocknen und danach als Tee verwenden.
  • Aus den Strünken der Erdbeeren könnt ihr köstlichen Zero Waste Erdbeereistee zaubern.
  • Benötigt ihr nur die Schale von Zitronen oder Orangen? Dann stellt doch aus dem übrig gebliebenen Fruchtfleisch eine köstliche Limonade oder einen Smoothie her.

Verwertung von Küchenabfällen

Rübis und stübis ist eine Philosophie, die sich auf den gesamten Küchenbereich übertragen lässtHier ein paar Beispiele für euch:

  • Aus hartem Brot oder harten Weggli wird Paniermehl.
  • Aus Kartoffelschalen zaubert ihr knusprige Chips.

Aus Orangenschalen lassen sich Tees und Zusätze für Reinigungsmittel zaubernAus Orangenschalen lassen sich Tees und Zusätze für Reinigungsmittel zaubern (Foto by: Wavebreakmedia / Depositphotos)

Doch wir müssen uns ja nicht zwingend alles einverleiben. Küchenabfälle lassen sich auch wunderbar zu Hausmittel und Dünger verwerten.

  • Kaffeesatz gilt als effizienter Abflussreiniger, ausgezeichneter Dünger und soll sogar die Schnecken vom Gemüsebeet fernhalten.
  • Aus Rhabarberblättern rührt ihr ein wirkungsvolles Mittel gegen Blattläuse an.
  • Mit Essig und Schalen von Zitrusfrüchten produziert ihr natürliches Reinigungsmittel selbst.
  • Der Einsatz von Bananenschalen reicht von der Lederpflege über die Warzenbekämpfung bis hin zum Zähneaufhellen.
  • Dass ihr mit Zwiebelschalen Ostereier färben könnt, ist euch sicher bekannt. Und sie eignen sich darüber hinaus auch fürs Haarefärben.

Nose to tail Rezepteideen:


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