Regrowing Wurzelgemüse

Wer das Regrowing für sich entdeckt hat, brennt sicher darauf, möglichst viele Sorten von Gemüse nachzuziehen. Denn nicht nur passt das in einen nachhaltigen Lebensstil. Es entlastet auch den Geldbeutel. Und es macht Spass. Hier befassen wir uns mit dem Regrowing von Wurzelgemüse.

Regrowing-WurzelgemüseWurzelgemüse - vor allem Kartoffeln - lassen sich wunderbar ziehen. (Foto by: gdolgikh / Depositphotos)

Was zählen wir zum Wurzelgemüse?

Unter dem Begriff fassen wir essbare, nährstoffreiche Speicherwurzeln zusammen. Oder einfacher gesagt – die folgenden gängigen Gemüse gehören zu den Wurzelgemüsen:

Wie funktioniert’s?

Zunächst muss man wissen, dass bei dem Wurzelgemüse das Kraut oftmals ebenfalls verzehrt werden kann, obwohl man es gerne achtlos in die Tonne kippt. Schade, denn das Kraut ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Bestes Beispiel sind Randen, Radieschen oder Rüebli. Wenn man sich ans Regrowing dieser Gemüsesorten macht, werden «lediglich» die Blätter nachwachsen, nicht aber die Knollen. Doch egal. Mit Rüebli-, Randen- oder Radieschenkraut lassen sich so leckere Schmankerl herstellen, dass es sich die Arbeit fürs Regrowing allemal lohnt.

Diese Methode eignet sich auch für Sellerie, Pastinaken oder Petersilienwurzeln prima. So geht ihr vor:

  1. Schneidet vom Gemüse eurer Wahl das untere Ende ab und stellt es mit der Schnittfläche nach unten in ein Glas.
  2. Füllt das Glas mit Wasser, sodass vom Strunk noch ein Drittel rausguckt.
  3. Stellt das Glas an einen warmen, hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  4. Schaut zu, wie das Kraut wächst. Ist es lange genug, könnt ihr es verwenden.

Was muss ich beachten?

  • Schneidet jenen Teil vom Gemüse ab, aus dem die Blätter wachsen. Dieser sollte danach an der Luft und nicht im Wasser stehen.
  • Es ist wichtig, dass euer Regrowing-Gemüse an einem hellen Ort steht.
  • Dennoch sollte die Sonne die Pflänzchen nicht direkt bestrahlen. Hinter der Fensterscheibe würde es für diese sonst zu heiss.
  • Wechselt das Wasser regelmässig, sodass sich keine Fäulnisbakterien bilden können.
  • Wer mag, kann das Gemüse, sobald es genügend Wurzeln ausgebildet hat, in einen Topf mit Aufzuchterde setzen.

Regrowing von ganzen Wurzelgemüsen

Kartoffeln gewinnt man klassischerweise durchs Regrowing. Keimende oder verschrumpelte Exemplare eignen sich immer noch als Pflanzgemüse. Nebst den Kartoffeln werden auch Süsskartoffeln und Topinambur auf diese Weise vermehrt. Das geht ganz fix, funktioniert aber nicht auf der Fensterbank, weil ihr einen Topf und Gemüseerde benötigt.

  • Beim Topf sollte es sich um ein hohes Exemplar handeln.
  • Wichtig ist, dass er Löcher im Boden hat, damit das Wasser abfliessen kann.
  • In den Topf kommen zunächst 10 Zentimeter Kies oder Blähton.
  • Nun folgen 15 Zentimeter Gemüseerde.
  • Auf die Erde legt man – je nach Topfgrösse – drei alte Kartoffeln oder Süsskartoffeln in die Mitte. Der Abstand zwischen den Knollen sollte rund 10 Zentimeter betragen.
  • Nehmt ihr keimende «Herdöpfel», legt sie so auf die Erde, dass die Keime nach oben gucken.
  • Jetzt füllt man Erde nach, bis die Kartoffeln knapp damit zugedeckt sind.
  • Der Topf kommt an einen warmen, hellen Ort auf dem Balkon und sollte im Laufe des Sommers nicht mehr umplatziert werden.
  • Die Erde gilt es nun regelmässig feucht zu halten.
  • Sobald ihr Triebe seht, könnt ihr wieder mit Erde auffüllen. Die Triebspitzen sollten dabei weiterhin aus der Erde gucken. Das Spiel geht so weiter, bis der Topf bis unter den Rand gefüllt ist.
  • Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr wöchentlich etwas Flüssigkeitsdünger ins Giesswasser geben.

Wenn das Kartoffellaub beginnt zu welken, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass ihr mit der Ernte beginnen könnt.

Zwar kreiert das Regrowing von Kartoffeln beträchtlich Arbeit. Dennoch ist es erfreulich, zu sehen, was wir auf kleinem Raum ohne eigenen Garten alles produzieren können. Gerade bei Kartoffeln lohnt sich der Aufwand. Denn wer liebt sie nicht, die gelben Knollen. Und der Fundus an überaus schmackhaften Kartoffelrezepten ist unerschöpflich.

Köstliche Rezepte mit Wurzelgemüse findet ihr in unserer Rezeptkategorien für


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