Violetter Lackbläuling

Der Violette Lackbläuling ist ein bemerkenswerter und einzigartiger Pilz, der in den Wäldern Europas heimisch ist. Gekennzeichnet durch seine leuchtende violette Farbe und seinem milden Geschmack, ist er bei Pilzsammlern und Gourmets gleichermassen beliebt. Trotz seiner Schönheit ist Vorsicht geboten, da dieser Pilz leicht mit anderen, giftigen Pilzarten verwechselt werden kann.

Violetter Lackbläuling Gerade durch sein ansehnliches Erscheinungsbild ist der violette Lackbläuling ein besonderer Pilz. (Foto by: Ronenvief / Depositphotos)

Allgemeine Informationen

Der Violette Lackbläuling ist auch unter den Namen Laccaria amethystina oder violetter Lacktrichterling bekannt.
Der Hut des Speisepilzes kann bis zu 10 cm erreichen (typischerweise jedoch 2-7 cm), ist violett, anfangs konvex und wird mit zunehmenden Alter flacher.
Die Lamellen sind im frischen Zustand violett gefärbt, stehen relativ weit auseinander (distant); die Farbe verblasst jedoch bei Trockenheit oder Alter stark zu einem bleichen, oft gelblich-braunen Ton.
Der Stiel ist in frischem Zustand ebenfalls violett oder lilafarben, dünn und lang und im unteren Bereich fein behaart.
Trotz seiner auffälligen Farbe kann der Violette Lackbläuling leicht mit anderen giftigen Arten verwechselt werden, insbesondere wenn er alt oder verblasst ist. Daher ist es entscheidend, bei der Sammlung und Verwendung dieses Pilzes äusserst vorsichtig zu sein.

Herkunft und Saison

Der violette Lackbläuling ist ein herbstlicher Speisepilz, der unter Laub- und Nadelbäumen im Wald auf humusreichen Böden gefunden werden kann. Man findet ihn typischerweise von August/September bis November.

Geschmack

Der Pilz gilt als essbar und besitzt einen mild‑erdigen bis leicht nussigen Geschmack. Wegen seiner moderaten Aromaintensität und der faserigen Stiele wird er jedoch häufig nur sparsam verwendet.

Wirkung des Violetten Lackbläuling

Der Violette Lackbläuling wird überwiegend als Speisepilz geschätzt; Hinweise auf gesundheitliche Zusatzwirkungen wie antioxidative Effekte oder immunstärkende Wirkungen sind bislang nicht durch fundierte Studien abgesichert. Zudem ist die Art dafür bekannt, in belasteten Böden Schwermetalle wie Arsen anzureichern, wodurch bei der Nutzung als Nahrungs‑ oder Heilmittel besondere Vorsicht geboten ist.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Der Violette Lackbläuling sollte, wie andere Pilze auch, nicht gewaschen, sondern nur sanft abgebürstet werden, um überschüssige Erde zu entfernen. Nach der Reinigung ist es am besten, den Pilz in Papier einzuwickeln und im Kühlschrank aufzubewahren. Dort bleibt er normalerweise 1-2 Tage frisch.

Für eine längere Haltbarkeit kann der Violette Lackbläuling auch getrocknet werden. Dabei eignen sich die Hüte besser als die Stiele, da diese oft faserig sind. Hierfür wird er in dünne Scheiben geschnitten und an einem trockenen, warmen Ort aufgehängt, bis er vollständig ausgetrocknet ist. Getrocknete violette Lackbläulinge können mehrere Monate in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden und sollten vor dem Gebrauch in Wasser eingeweicht werden.

Violetter Lackbläuling Foto Gutekueche.ch

Verwendung in der Küche

Der Violette Lackbläuling kann in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden. Mit seinem milden Geschmack passt er perfekt

in Risottos,
in Suppen,
für Pastagerichte,
gebraten als Beilage und
in Fleischgerichten.

Der Violette Lackbläuling lässt sich am besten durch vorsichtiges Abbürsten von Erde reinigen. Je nach Rezept kann er in dünne Scheiben geschnitten oder im Ganzen verarbeitet werden.

Kurz in Butter mit Knoblauch gebraten entfaltet der Pilz sein Aroma besonders gut.

Wie bei allen Wildpilzen empfiehlt sich eine ausreichende Erhitzung vor dem Verzehr. Getrocknete Exemplare sollten vor der Verwendung in Wasser eingeweicht werden.