
Kein Plätzchen ist zu klein für den Grill
In den Küchen stehen zwar vom Induktionsherd bis zum Dampfgarer alle möglichen technischen Geräte, die eine raffinierte Küche ermöglichen.
Dennoch gehen die Schweizer prompt in den Garten und halten begeistert Pouletschenkel oder Wurst über das Feuer, das sie zuvor mühsam entfacht haben. Grillieren ist ein Volkssport in der Schweiz, dem kein Garten zu klein, nicht einmal ein Balkon zu eng ist. Irgendwo wird das Plätzchen für den Grill gefunden. An lauen Sommerabenden überzieht der Duft von gebratenem Fleisch und der Holzkohle die Quartiere.
Nicht immer sind die Nachbarn erfreut. Denn dilettantische Einheizmethoden, die beissenden Rauch und ätzenden Geruch von Anzündflüssigkeit verursachen, verderben nebenan bisweilen die Laune. Wenn sommerlicher Streit am Balkongeländer oder am Gartenzaun ausbricht, geht es meist um die Kohle, die mehr Rauch entwickelt, als die Sache wert sein kann.
Aus diesem Grund zieht sich mancher Grillfreund mit Familie und Gästen lieber an einen Grillplatz in der freien Natur zurück, entweder an den lauschigen Waldrand oder ganz in den kühlen, schattigen Wald.

Bräteln erlaubt
Das Bundesgesetz erlaubt generell das Betreten der Wälder, die Kantone können jedoch die Zugänglichkeit einschränken, zum Beispiel um Tiere und Pflanzen zu schützen. Das wird signalisiert. Wenn dies nicht der Fall ist, spricht nichts dagegen, im Wald das Bräteln durchzuführen, wenn einige Regeln eingehalten werden.
Dass bei Waldbrandgefahr sich jedes Grillieren in Waldnähe verbietet, ist eine Selbstverständlichkeit. Ob diese besteht, entnehmen Sie der Tagespresse, der Homepage des Bundesamtes oder dem Radio. Wenn Bräteln erlaubt ist, müssen geeignete Orte, das sind professionell angelegte Feuerstellen, genutzt werden.
Wichtig ist dabei, nur chemisch unbehandeltes, trockenes Holz oder Holzkohle zu verwenden. Also weder ein kaputtes Regal noch ein ausgedientes, lackiertes Kinderstühlchen. Zum Anfeuern nehmen Sie eine Anzündhilfe wie Holzwolle oder Papier. Sie schützen sich auch selbst vor giftigen Abgasen, wenn Sie sich umweltgerecht verhalten.
Wenn der Grillplausch vorüber ist, werden die Sachen selbstverständlich wieder mitgenommen. Die Feuer werden ebenso gelöscht. Ein bisschen Musik darf dabei sein, wenn sich niemand gestört fühlt.
Was wird am liebsten verzehrt?
Eine Umfrage hat ergeben, was in der Schweiz am liebsten beim Grillieren gebrutzelt wird: Die Würste stehen eindeutig auf Platz 1, gefolgt vom Schweinefleisch, dem Rind und Geflügel. Dies kann gern vormariniert sein. Gemüse und Fisch hingegen liegen deutlich zurück.
Sogar der Bundesrat musste sich deshalb um die Cervelat-Rettung mühen, denn die Wursthautvorräte gehen durch die EU-Vorschriften langsam zur Neige. Die Begeisterung für Grillwurst ist ungebrochen, größtenteils wird sie direkt vom Grill oder Stecken verspeist.
Der Gourmet-Grillierer brilliert mit grillierten Lammkoteletts, die mit Kressebutter serviert werden. Diese wird schaumig gerührt, Salz, Knoblauch, Zitronensaft, Cayennepfeffer und Kresse werden eingearbeitet.
Die Koteletts werden mit Bratcréme bepinselt, gewürzt und auf den heissen Grill gelegt. Nur ein Spielverderber verdirbt Schweizerinnen und Schweizern bisweilen den Spass beim Grillieren: das Wetter.
Daher lassen sich grössere Grillpartys nicht lange im Voraus einplanen, man findet sich vielmehr spontan zusammen, entsprechend wird sehr unkompliziert zum Bräteln aufgebrochen. Wahrscheinlich ist auch deshalb das Grillieren so beliebt.
Finde dein liebstes Grillrezept hier: Top 10 Grill-Rezepte.
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