Küche Belgiens

Was fällt euch zur belgischen Küche ein? Moules / Frites? Ist ja klar. Und es sind die Belgier, welche die Pommes frites erfanden, nicht die Franzosen. Dafür sind wir ihnen dankbar. Die belgische Küche begeistert auch «Schokoholics» und Bierfans. Wir haben ein paar Fakten zu der bei uns sonst eher unbekannten Küche zusammengetragen.

Moules frites ist das Nationalgericht in Belgien. (Foto by: bhofack2/ Depositphotos)

Merkmale der belgischen Küche

Den Belgiern verdanken wir ein paar leckere Spezialitäten wie Pralinen, Waffeln oder eben Pommes. Einflüsse aus Holland und Frankreich machen sich in Belgiens Küche ebenfalls stark bemerkbar. Dazu unterscheiden sich die Spezialitäten nach Region. Als typisch flämisch gelten etwa Karbonade oder Stoofvlees, ein Eintopf aus geschmortem Fleisch und Kartoffeln. Auch die klare Suppe mit Fisch oder Poulet, genannt Waterzooi, stammt aus dieser Region. In den Küstengebieten dominieren Fischgerichte mit Seezunge, Kabeljau und Schellfisch; auch Meerfrüchte sind sehr beliebt. In Brüssels und Walloniens Küche spürt man die französischen Einflüsse stark. Nebst Moules gehören Hühnerfrikassee, Charcuteriespezialitäten oder Salade Liégoise zu den Spezialitäten dieser Gegend.

Traditionellerweise verwerten die Belgier in ihrer Küche lokale und saisonale Produkte – unter anderem zählen Kartoffeln, Spargeln, Chicorée, Lauch, Peterli und graue Crevetten zu den typischen Zutaten. Auch verwenden sie zum Kochen gerne ihre einheimischen Biere.

Das belgische Nationalgericht

Hier muss man nicht weit suchen. Als nationales Schlemmermenu schlechthin gelten Moules-Frites. Miesmuscheln in einem Sud aus Weisswein und Gemüse, begleitet von knusprigen Pommes frites, eine unwiderstehliche Kombination. In Restaurants im ganzen Land finden wir das Gericht auf der Karte – doch es ist keine Hexerei, Miesmuscheln zu Hause zuzubereiten.

Belgische Bierbraukunst

Bierliebhaber sollten auf jeden Fall einmal auf Belgien reisen. Denn die Bierbraukunst hier hat eine lange Tradition – ihren Ursprung finden wir in der Zeit vor dem Mittelalter. Über tausend verschiedene Biersorten soll es geben. Vor allem kleinere Brauereien produzieren zahlreiche Spezialbiere und hochprozentige Gerstensäfte. In vielen Kneipen kann man Degustationstafeln bestellen und zwischen mehreren Biersorten in kleinen Gläsern vergleichen. Seit 2016 gehört die belgische Bierbraukunst zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein paar typische belgische Biere:

Gueuze – durch die Flaschengärung wird es auch als Brüsseler Champagner bezeichnet.
Lambic – entsteht durch Spontangärung
Belgisches Rotbier – besonderes Merkmal ist sein intensiv gedörrtes Malz in Kombination mit obergäriger Hefe
Oud Bruin – flämisches Dunkelbier

Die hohe (belgische) Kunst der Schokoladenherstellung

Nicht nur die Schweiz – auch Belgien ist weltberühmt für seine Schokolade. Weshalb? In Belgien hat man 1912 das Praliné erfunden. Seither zelebrieren die Belgier ihre Schokoladentradition mit Hingabe und Akribie. In den Städten finden wir an nahezu jeder Ecke Confiserien mit erstklassiger Schokolade und hinreissend gestalteten Pralinés. Traditionellerweise macht die schwarze Schokolade den weitaus grösseren Anteil aus als die bei uns so beliebte Milchschokolade. Von der belgischen Schokolade zu kosten, ist hier obligatorisch und verspricht besonderen Genuss.