Früher, als es noch keine Eisschränke und Gefriertruhen gab, mussten unsere Vorfahren Verfahren entwickeln, um Lebensmittel haltbar zu machen. So wurden im Sommer oder während der reichen Herbsternte nicht nur Gemüse oder Früchte eingekocht und gedörrt – auch Fleisch machte man durch Lufttrocknung haltbar. Bündner- oder Walliser Trockenfleisch sind solche Beispiele.
Nur so konnten die Menschen sicherstellen, dass sie auch in harten, entbehrungsreichen Wintern genügend zu Essen hatten und ausreichend mit Vitaminen versorgt wurden. Heute kaum mehr vorstellbar. Dennoch, das Dörren und Trocknen erlebt aktuell ein Revival.
Dörren lässt sich nahezu alles:
Gedörrte Apfelringli oder Gemüsechips munden nicht nur lecker – sie sind auch überaus gesund. Vor allem aber sorgen sie für kulinarische Abwechslung. Denn die Vielfalt an gedörrten Produkten ist riesig. Zudem lassen sich die gedörrten Früchte und Gemüse wunderbar weiterverarbeiten und in exquisite Gerichte integrieren.
Selber Dörren
Wenn ihr zu jenen Naturfreunden gehört, die gerne Pilze sammeln, Wildkräuter suchen oder ein Gemüsegarten ihr Eigen nennen, habt ihr euch bestimmt schon mit Haltbarkeitsmethoden für eure kulinarischen Schätze befasst. Einkochen oder Tieffrieren sind die häufigsten und populärsten Methoden.
Dörren ist eine tolle Alternative. Hier wird den Lebensmitteln auf schonende Weise Flüssigkeit entzogen, was sie haltbarer macht. Denn im Wasser können Keime entstehen, die zu Fäule und Schimmelbildung führen. Beim sanften Dörren bleiben die Vitamine und Nährstoffe erhalten.
Folgende Dörrmethoden haben sich bewährt:
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Lufttrocknen: Das eignet sich vor allem für Kräuter, die ihr zu Bündeln zusammenbindet und auf eine Wäscheleine kopfüber aufhängt. Lufttrocknen geht auch im Dörrkorb. Wichtig ist, dass der Ort der Trocknung nicht feucht ist.
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Dörren im Backofen: Ein Backofen gibt es in jedem Haushalt. Hier könnt ihr alles trocken, was euer Herz begehrt. Der Nachteil ist, dass sich die Temperatur nicht leicht regeln lässt, weil das Dörren bei tiefen Temperaturen stattfindet, während Backöfen auf höhere Temperaturen eingestellt sind. Kommt hinzu, dass beim Dörren im Backofen das Gerät während mehrerer Stunden in Betrieb ist.
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Dörren im Dörrautomaten: Dies ist die eleganteste und „professionellste“ Variante – aber auch die teuerste. Für angefressene Pilz- und Kräutersammler oder erfolgreiche Hobbygärtner lohnt sich die Anschaffung allemal.
Die getrockneten Lebensmittel bewahrt ihr am besten in einer luft- und wasserdichten Box auf. Frühstücksbeutel oder Weckgläser mit Gummidichtung eignen sich ebenfalls.
Rezepte mit gedörrtem Obst und Gemüse
Dörrobst ist die ideale Zwischenverpflegung für unterwegs. Gedörrtes kann aber mehr! Unglaublich, was sich alles aus gedörrten Lebensmitteln zubereiten lässt. Sonnengetrocknete Tomaten munden prima zum Aperitif, an der Pasta oder im delikaten Dörrtomaten-Brioche-Brot.
Aus getrockneten Früchten könnt ihr einen wunderbaren Dörrobst-Brotaufstrich zubereiten. Auch unsere Dörrpflaumencreme oder Dörraprikosencreme sind immer eine Sünde wert. Selbst gedörrte Bohnen gehören auf jede Berner Platte.
Wem das Gericht zu aufwendig ist, findet bestimmt Gefallen am Dörrbohnen-Eintopf.
Experimentierfreudigen legen wir unser nicht alltägliches Beef-Jerky-Rezept ans Herz.
Das selbst hergestellte Beef Jerky wird garantiert ein steter Begleiter auf euren künftigen Wanderungen und Ausflügen!
Unsere leckeren Dörr-Rezepte finden sie ganz einfach hier
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