
Über Frankreich oder Italien findet sie nun endlich wieder den Weg in unsere Verkaufsreale: die Artischocke. Wer sich einen Artischockenschmaus gönnt, hört schon fast das Meer rauschen. Es lohnt sich nicht nur, das schmackhafte Gemüse öfters zu kochen, sondern auch mehr darüber zu erfahren.
Herkunft
Die distelartige Artischocke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie wurde bereits vor zweitausend Jahren sowohl in Persien, Nordafrika als auch auf den Kanaren kultiviert. Anfangs 15. Jahrhundert gelangte die Artischocke von Sizilien nach Mitteleuropa, England und in die USA.
Vor der Französischen Revolution unterstrich der Landadel durch den Anbau der Artischocke Reichtum und gehobene Lebensart. Heute wird die Pflanze hauptsächlich in Italien, Frankreich und Spanien angebaut.
Interessante Sagen ranken sich um den Namen, der sich vom iberisch-arabischen al-harsuf ableitet. Aus dem spanischen alcachofa und dem italienischen carciofo wurden das deutsche Artischocke und das englische Artichoke. In englischen Schriften tauchte immer wieder die Schreibweise Hartichoke auf. Man vermutet, das rühre vom Glauben her, wonach das Herz (heart) der Artischocke giftig sei und zum Erstickungstod (choke) führe. Weit gefehlt – ist es doch das delikateste Stück dieser wunderbaren Pflanze.
Anbau
Sie benötigt viel Wärme, Sonne und mindestens einen Quadratmeter Platz, wenn sie gedeihen soll. Die Blütenköpfe können faustgross werden – sie werden geerntet, solange sie noch geschlossen sind. Öffnen sich die Köpfe, offenbaren sie eine prächtige violette Blüte.
Gesundheit
2003 wurde die Artischocke mit dem Titel „Arzneipflanze des Jahres“ geadelt. Nicht ohne Grund, denn ihr werden zahlreiche segensreiche Wirkungen nachgesagt. Unter anderem soll sie
- verdauungsfördernd,
- appetitanregend,
- cholesterinsenkend,
- blutzuckersenkend,
- entzündungshemmend
wirken.
Artischocken gibt es beispielsweise als Artischockentee. Vor der Mahlzeit eingenommen, regt er den Appetit an; im Anschluss ans Essen getrunken, fördert er die Verdauung. Artischockensaft hilft beim Verdauen, wirkt Bauchschmerzen entgegen und steigert generell das Wohlbefinden.
Die Heilpflanze erhalten Sie auch homöopathisch aufbereitet als Globuli oder Urtinktur.

Verwendung in der Küche
Die Artischocken aus der Dose sind im Grunde bloss ein billiger Abklatsch der frischen Vertreter. Schade, ein so wunderbares Gemüse in eine Konserve zu zwängen. Frühlingsgefühle vermittelt die grosse Artischocke auf französische Art . Sie wird ganz rund 45 Minuten im Zitronen-Salz-Sud gekocht und danach mit einer Vinaigrette serviert.
Sie können Artischocken
- füllen
- im Ofen gratinieren
- in die Pastasauce geben
- für eine Suppe kochen
- als Salat geniessen
- als Belag für eine köstliche Pizza verwenden
- grillieren
- in Olivenöl eingelegt auf der Antipastiplatte servieren
- als Ofengericht mit Kartoffeln geniessen
- zu einem wunderbaren Artischockenschnaps, dem Cynar, verwerten.
Köstliche Artischocken-Rezepte:
- Artischockensalat
- Artischockensuppe
- Artischocken mit Füllung
- Pizza Siciliana
- Artischocken an leichtem Kräuter-Dressing
Weitere tolle Rezepte mit Artischocke finden Sie in unserer Rezeptkategorie für Artischocken Rezepte.
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