
Das Brauchtum von Sankt Martin
Das bekannteste und wohl auch beliebteste Brauchtum rund um Sankt Martin ist die Gans und der Wein. Am Ende das Pachtjahres mussten die Zinsen und das Schuldgeld an die Grundherren bezahlt werden. Und als es noch üblich war mit Naturalien zu bezahlen, gehörten auch Gänse zu den Abgaben. Hinzu kam, das damals rund um Martini auch die Schlachtzeit begann.
Bei der Metzgete wurden bei üppigen Festessen die gebratenen Martinigänse und der neue Wein aufgetischt.
Start der Fasnacht
Mit Ende des Wirtschaftsjahres der Bauern am Martinstag wurden auch die Löhne der Knechte und Mägde bezahlt und so konnten diese, wie an Lichtmess, auf einem der Märkte an Fasnacht einen neuen Dienstherren suchen. Start der Fasnacht ist am 11.11. um 11:11 Uhr.
Der Volksmund nennt die Elf der Schnapszahl eine Narrenzahl, man munkelt das daher auch der Ursprung dieses Datums und der Uhrzeit liegt. In der Schweiz, bei Elm im Glarnerland befindet sich das berühmte Martins Loch um welches sich viele Sagen ranken. Durch diese Sagen besteht ein natürlicher Bezug, der schon seit der Bronzezeit genutzten Sonnenuhr.
Brauchtum in der Schweiz
In der Stadt Bern wird am Martini der Fasnachtsbär in den wohlverdienten Winterschlaf verabschiedet. Eine Schar Fasnächtler und Guggenmusiker begleiten den Fasnachtsbär in den Käfigturm zurück, wo er eingesperrt wird.
Dort bleibt der Fasnachtbär bis zur Bäre-Befreiig Anfang Februar. Noch heute finden in der Schweiz vielerorts der Martini-Markt oder die Martini-Chilbi statt. Und es gibt noch viele andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel den Zibelemärit in Bern (Zwiebelmarkt), oder der Gans-Abhauet in Sursee sowie viele Herbstmessen.

Rund ums Ganslessen!
Obwohl es hierzulande nicht üblich ist eine Martinsgans in den Ofen zu schieben, so findet man in den letzten Jahren doch immer öfter die grossen Vögel in den Kühlregalen der Supermärkte.
Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass immer mehr Deutsche in unserer schönen Schweiz leben und ihre Bräuche und Sitten aus der Heimat mitbringen. Aber auch die Globalisierung unseres Menüplanes und die veränderten Einkaufsgewohnheiten spielen eine grosse Rolle.
Es wird nicht mehr so sehr darauf geachtet, ob die Produkte saisonal oder regional sind. Aber eines bleibt unbestritten, wer dem Brauchtum folgen möchte sollte unbedingt darauf achten eine frische Gans direkt vom Bauern zu kaufen.
Es gibt mittlerweile auch viele Schweizer Bauern die sich der Zucht von Gänsen gewidmet haben. Da wird verstärkt darauf geachtet das die Tiere artgerecht gehalten werden und das schmeckt man dann auch.
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