
Wacholder zählt zur Familie der Cypressengewächse und ist ein immergrünes Nadelholz. Botanisch betrachtet sind die sogenannten Wacholderbeeren überhaupt keine Beeren, sondern Zapfen. Sie entstehen nach der Blüte im darauffolgenden Jahr und färben sich im dritten Jahr blau ein. Erst dann sind sie reif und können geerntet werden. Die Beeren und die Nadeln des Wacholders enthalten leicht giftige ätherische Öle. Hautkontakt kann zu Ausschlägen und Entzündungen führen. Beim Verzehr treten als erste Reaktion auf eine Überdosierung Nierenprobleme und Leberschäden auf. Dann sind auch Herz und Atmung betroffen und Krämpfe drohen.
Herkunft & Saison
Wacholder ist heimisch in Europa und wächst besonders gut in Berg- und Heidelandschaften. Die Hauptanbaugebiete in Europa finden sich auf dem Balkan, in Spanien und Italien. Erntezeit der Beeren ist hauptsächlich im August und im September. Anschliessend werden sie getrocknet und können in diesem Zustand das ganze Jahr über gekauft werden. Üblicherweise werden sie als ganze Beeren verkauft und bei Bedarf gemörsert.
Wirkung
Die Inhaltsstoffe der Wacholderbeeren wirken wohldosiert als Gewürz verdauungsfördernd. Ausserdem lindern sie Sodbrennen und haben eine stark harntreibende Wirkung.
Aufgrund der Gefahr der Überdosierung und der Giftigkeit wird Wacholder nicht als pflanzliches Arzneimittel eingesetzt und sollte generell mit Vorsicht eingesetzt werden.

Geschmack
Frische Wacholderbeeren weisen einen süsslichen Geschmack auf, der auch bittere und Nuancen enthält. Werden die Beeren getrocknet, so intensiviert sich der bittere Anteil, während der süssliche nachlässt.
Verwendung in der Küche
Wacholderbeeren bringen neben einem starken Würzeffekt ein sehr aussergewöhnliches Aroma mit sich. Sie sollten sparsam eingesetzt werden. Aufgrund der Intensität würden sie andere mildere Geschmäcker förmlich „erschlagen“, weshalb sie bestens in Gerichten mit starken Eigengeschmack harmonieren.
Traditionell werden sie zur Zubereitung von Wildgerichten eingesetzt, da sie den optimalen Gegenpol zum Wildgeschmack bieten. Wacholderbeeren können gut mit Rosmarin und Majoran kombiniert werden.
Ebenso passend sind Wacholderbeeren auch zu
- Sauerkraut
- Lebergerichten
- Ragouts und
- Marinaden.
Wacholderbeeren geben aber auch vielen Schnapssorten ihren charakteristischen Geschmack. Sowohl Beeren als auch Hölzer werden auch zum Räuchern eingesetzt.
Um ihr Aroma zu bewahren, sollten Wacholderbeeren im Ganzen gut verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. So halten sie bis zu drei Jahre.
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