
Die Berliner besitzen lange Tradition. Er überzeugt mit seinem herzhaft flaumigen Teig und dem allseits bekannten gelben Mittelstreifen. Häufig wird der Berliner mit Konfitüre befüllt, was das kleine Loch am Streifen hinterlässt. Aber auch Variationen, wo beide Hälften zusammengefügt werden, existieren.
Leckere Erfindung
Im Mittelalter wurden „Krapfen“ (damals hiess das Gebäck noch anders) verspeist, um sich besser auf die Fastenzeit vorbereiten zu können und konnten bis zum Beginn der Fastenzeit - bis Aschermittwoch - gegessen werden. Sie waren nahrhafter als Brot. Die Römer kannten ein ähnliches Gebäck aus Hefeteig und verbreiteten dieses als „Globuli“. Sie verfeinerten es mit Honig und Konfitüre, davor wurde es in heisses Fett getunkt. Im 18. Jahrhundert erfand die Wienerin Cäcillia Krapf schliesslich den traditionellen "Faschingskrapfen", wie er in Österreich genannt wird, der auch nach ihr benannt wurde.
Wie bäckt man Berliner/Krapfen?
Zu Beginn ist wichtig, dass Butter, Milch, Eier und Mehl zimmertemperatur haben um einen geschmeidigen Teig zu erhalten. Um mit dem Teig beginnen zu können, empfiehlt es sich, die Kühlschrankprodukte etwa eine Stunde im Raum stehen zu lassen.
- Schritt 1: Der Vorteig
Die Hefe wird in eine Schüssel gebröselt und lauwarme Milch darübergeleert. Danach wird Mehl eingerührt. Den Teig an einem warmen Ort gehen lassen. Nach etwa einer halben Stunde kann mit Schritt 2 fortgesetzt werden. Der Teig hat nun Risse gebildet und sein Volumen vergrössert. - Schritt 2: gut kneten
Die Teig Zutaten gut vermischen und den Teig kräftig abschlagen. Wenn sich der Teig von der Schüssel löst, liegen Sie genau richtig. Zur Erleichterung wird in diesem Schritt eine Küchenmaschine empfohlen. - Schritt 3: Ruhe gönnen
Der flaumige Hefeteig braucht nun ein wenig Ruhe. Dazu wird er an einen warmen Ort plaziert, wo er rasten und aufgehen kann. Ein offenes, vorgeheiztes Backrohr (50°C, nicht mehr) ist zum Rasten geeignet. Hierbei sollten Sie die Schüssel alle 10 Min. ein Stückchen weiterdrehen, damit alles gleichmässig erwärmt wird. Ganz wichtig ist das Zudecken des Teigs, damit dieser nicht austrocknet. Nach etwa einer Stunde hat sich das Volumen verdoppelt und der Teig hat die nötige Ruhe bekommen. - Schritt 4: Berlinerteig ausstechen
- Nach der Ruhezeit mit nassen Händen den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem Wallholz auswalken und Kreise ausstechen. Nun den Teig nochmals 30 Minuten ruhen lassen.
- Schritt 5: im Fett backen
Am besten geschmacksneutrales Pflanzenöl verwendet. Dieses sollte 4 Finger hoch im Topf stehen, damit die Berliner bequem darin schwimmen können. Zwischendurch muss eventuell Öl nachgefüllt werden. Bei 160°C backen, um das ideale Ergebnis zu erhalten. Mit einem Probeberliner beginnen, dann sehen Sie, ob das Öl zu heiss ist, was den Berliner schnell bitter schmecken lässt. Durch die Zugabe von Rum verleihen Sie dem Berliner den typischen weissen Streifen. - Schritt 6: Abtropfen, Befüllen und Zuckern
- Nachdem die Berliner von beiden Seiten gleichmässig gebacken wurden, diese auf Küchenpapier abtropfen lassen und noch heiss in Zucker wälzen. Wer eine Füllung wie Konfitüre einfüllen möchte, der spritzt nun mit einem festen Spritzbeutel oder Spritztülle den Inhalt in die Mitte des Berliners. Den fertigen Berliner auskühlen lassen und nach Wunsch nochmals mit Puderzucker bestäuben oder mit Schokolade oder Zuckerdeko verzieren.
Berlinervariationen
Heute gibt es viele länderspezifische Variationen der typischen "Faschingskrapfen". Dabei wird häufig nicht mehr nur Hefeteig verwendet, sondern auch Brand - oder Backteig. Würzig-pikante Berliner entsprechen zwar nicht wirklich der Fasnachtstradition, können mit der schmackhaften Gemüsefüllung aber ebenfalls überzeugen.
Die Schweizer-Fasnachtsberliner werden aus Quarkteig hergestellt und mit gesüsstem Quark und Rosinen gefüllt.
Die klassischen österreichischen Krapfen bestehen aus Hefeteig in Form eines Rings. Sie werden, je nach Region, mit Konfitüre gesüsst, oder auch mit deftigem Sauerkraut gegessen.
Deutsche Berliner bestehen aus Brandteig mit Rosinenfüllung.
Der bekannte Donut ist die US-amerikanische Überseeantwort auf die europäischen Berliner.
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