
In der wohlhabenden westlichen Welt wird rund ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Dieser problematischen Vergeudung können wir entgegenwirken, ohne dass wir dabei gross auf etwas verzichten müssen.
Tipps gegen die Nahrungsmittelschverschwendung
Wir müssen nur unseren gesunden Menschenverstand aktivieren und ein wenig planen:
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Lediglich das einkaufen, was wir wirklich benötigen – eine Menuplanung und ein Einkaufszettel, an den wir uns strikt halten, helfen ungemein.
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Resten nicht wegwerfen, sondern verwerten.
Gerade bei der Resteverwertung können wir unsere Kreativität frei entfalten. Vieles schmeckt aufgewärmt oder in einem neuen Rezept verpackt prima.
Rezepte mit Resten
Aus Resten lassen sich delikate Gerichte zaubern – beispielsweise wird aus Bratenresten ein Fleischsalat zum Hinschmelzen, aus den Gemüseresten eine herzhafte Suppe oder aus altem Brot eine Apfelrösti wie von Oma gekocht.
Was tut sich in der Schweiz?
Wer einen Schritt weitergehen will, hat heutzutage die Möglichkeit, bereits beim Einkaufen Lebensmittel zu berücksichtigen, die im Normalfall weggeworfen werden.
So gibt es Bäckereien, die unter dem Namen „Frisch von gestern“ Brot und Gebäck vom Vortag zu einem günstigeren Preis anbieten. Restessbars haben sich zum Ziel gesetzt, überschüssige Esswaren oder Nahrungsmittel ausser Norm, etwa dreibeinige Rüebli, zu verwerten.
In der Organisation „Tischlein deck dich“ werden Lebensmittel kurz vor deren Ablauf oder mit leichten Mängeln an der Verpackung gesammelt. Sie werden an Menschen, die am Existenzminimum leben, für einen symbolischen Franken verkauft.

Abfallberge eindämmen
Ein grosses Problem unserer konsumorientierten Lebensweise sind die stetig steigenden Abfallberge. Auch wenn die Sackgebühren dazu beigetragen haben, dass wir vermehrt Abfall trennen, produzieren wir Jahr für Jahr mehr davon.
In den Läden ist alles in Karton verpackt, doppelt und dreifach in Plastik oder Folie geschweisst und zum Schluss mit Klebband zu Doppeldosen zusammengeklebt.
Glücklicherweise wächst auch hier das Bewusstsein für Lösungen, um der Abfalllawine den Kampf anzusagen. Wir separieren und sammeln mustergültig grosse Teile des wiederverwertbaren Abfalls und bringen die Wertstoffe ins Recycling.
Doch Abfall vermeiden ist noch besser, als ihn zu recyceln.
Tipps zur Abfallvermeidung:
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Habt stets eine Stoff- oder Falttasche dabei, damit ihr beim Spontaneinkauf keine neue Plastiktüte benötigt.
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Vermeidet die Verwendung der dünnen Plastiksäckli, auch wenn ihr beim Grossverteiler offenes Obst und Gemüse einkauft.
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Ein „Stopp Werbung“-Kleber am Briefkasten gebietet der Papierflut Einhalt.
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Kauft einen Mehrwegbecher und lasst euch euren „Coffee to go“ in diesem servieren.
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Lasst euch den Lunch im Take-away in eure von zu Hause mitgebrachten Tupperdosen füllen.
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Vermeidet Einkäufe, bei denen das Verpackungsmaterial nicht recyclierbar ist.

Vorreiter Zero Waste:
Es gibt in der Schweiz Take-aways, die sich die Abfallvermeidung bereits auf die Fahne geschrieben haben. So können in einer internationalen Kaffeekette Mehrwegbecher für den Kaffeegenuss unterwegs gekauft werden.
Ein namhafter Schweizer Grossverteiler hat begonnen, gegen eine Depotgebühr Mehrweggeschirr anzubieten, das abgewaschen und immer wieder verwendet werden kann.
Toll sind auch jene Läden, die „unverpackt einkaufen“ anbieten. Hier könnt ihr Mehl, Pasta, Putzmittel und vieles mehr ohne Verpackung erstehen. Die Nachfrage nach solchen Läden steigt immer mehr und viele grössere Städte dürfen sich bereits mit den neuen Läden zieren.
Diese Tendenzen zeigen, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Vorbildlich handeln macht gute Laune, denn mit gutem Gewissen einkaufen macht Magen und Herz froh!
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