Corinna sagt: mein Tipp - Aarauer Rüeblimärt im November

Wir alle lieben Rüebli. Karotten können vielseitig verarbeitet werden, wie unsere stattliche Sammlung an gluschtigen Rüeblirezepten beweist. Aarau widmet den Rüben am 1. Mittwoch im November jeweils einen ganzen Markt – und macht damit seinem Ruf als „Rüeblikanton“ alle Ehre.

Die Gemüsedekoration am Aarauer Rüeblimärt ist kreativ und einzigartigDie Gemüsedekoration am Aarauer Rüeblimärt ist kreativ und einzigartig (Foto by: Schneider/ guteKueche.ch)

Nichts geht über einen Marktbummel – inspirierend, sinnlich, prall und farbenfroh betören Gemüse, Obst und andere Spezialitäten meine Sinne. Besonders angetan haben es mir Spezialitätenmärkte, wie beispielsweise der Aarauer Rüeblimärt, den ich heuer das erste Mal besucht habe. Was es da in der bezaubernden Altstadt Aaraus an Kreativität und Opulenz zu entdecken gab, hat mich restlos begeistert.

Gegenstück zum Berner Zibelemärit

Im Grunde handelt es sich beim Rüeblimärt schlicht und einfach um eine Bieridee, die einst beim Feierabendbier an einem Aarauer Stammtisch Form annahm. Wäre ja gelacht, so dachte man, wenn die Aarauer nicht in der Lage wären, dem legendären Berner Zibelemärit einen urtypischen Aarauer Event entgegenzusetzen.

Was lag näher, als einen Rüeblimärt ins Leben zu rufen. Schliesslich hatte man einen Ruf zu verteidigen. Schon der erste Markt 1982 mit rund 30 Marktbuden war ein voller Erfolg. Heute bieten über 140 Marktfahrer ihre Ware feil. Die Strahlkraft des Rüeblimärts reicht mittlerweile in die ganze Schweiz.

Das Rüebli trumpft gross auf

Auch wenn wegen des gigantischen Besucheraufmarschs die pittoreske Altstadt fast aus den Nähten platzt – der Ausflug lohnt sich. Überall türmen sich Berge von Rüebli in allen Grössen, Farben und Formen sowie viele tolle Produkte auf der Basis der attraktiven Hauptdarstellerin:

Auch die fantasievollen Dekorationen sind eine Augenweide: Riesenigel aus Gemüse, Hasen aus Kürbis , freche Fratzen aus Wirz oder kunstvolle Gemüsegestecke.

Da ich kein Lastesel bin, musste ich meine Kauflust im Zaum halten. So erstand ich „nur“ ein noch ofenwarmes Rüeblibrot, im mobilen Holzofen vor Ort gebacken, Rüeblijoghurt und einen Aargauer Käse, dessen geblümte Rinde so hübsch aussieht, dass es mich fast reut, die Delikatesse zu verspeisen.

Bunte Karotten am Markt sind farbenfroh zu erstehenBunte Karotten am Markt sind farbenfroh zu erstehen (Foto by: Schneider/ guteKueche.ch)

Schmankerl mit Rüebli

Auch die Verpflegung liess keine Wünsche offen: So standen etwa Rüeblirisotto und natürlich Rüeblisuppe zur Auswahl.

Etwas schräg – aber sehr kreativ – mutete der „Hot Karott“ an – mit Rüebli statt Hot-Dog-Würstli. Schmeckt viel besser, als man vermuten würde.

Selbst in den grillierten Bratwürsten steckten geraffelte Rüebli. Und die Naschkatzen kamen mit  Rüeblitorten in allen Variationen vollends auf ihre Kosten.

Den ersten Novembermittwoch des nächsten Jahres habe ich bereits dick in meiner Agenda angestrichen.

Du hast Ideen oder Rezepte? Dann schreibe mir unter office@gutekueche.ch oder hinterlasse einen Kommentar.

Eure Corinna

Corinna kulinarisch unterwegs in PortugalCorinna kulinarisch unterwegs in Portugal (Foto by: Schneider/ guteKueche.ch)

Über Corinna:

Corinna schreibt geschmackvolle Texte für GuteKueche.ch. Privat ist sie eine hingebungsvolle Geniesserin. Auf ausgedehnten Reisen krönen Kochkurse und das Abtauchen in die kulinarische Welt des Gastlandes ihre Touren.

Ihre Lieblingsgerichte – etwa die raffiniert gewürzte Fischtajine aus Marokko oder buntes Gemüsecurry aus Sri Lanka - hat sie auf diese Weise entdeckt. Ihre Arbeit bei GuteKueche.ch nennt sie eine glückliche Fügung: die perfekte Symbiose ihrer zahlreichen Passionen. Corinna lebt mit ihrem Mann in der Region Zürichsee.


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