
Unverzichtbar sind neben einem opulenten Ostermahl natürlich Ostereier, die auf unterschiedliche Weise gefärbt werden können. Nicht zu vergessen die zahlreichen Osterbräuche, die regional unterschiedlich, ebenfalls zum gelungenen Osterfest beitragen.
Ostereier färben – aber richtig
Wohl nichts macht gegen Ostern so viel Freude, wie das Färben der Ostereier. Eine wahrlich spannende Angelegenheit, weiss man doch nie genau, wie die Ergebnisse letztlich ausfallen.
Allerdings gilt es hier einige Grundregeln zu beachten, um mit Ostereiern aufwarten zu können, die für Bewunderung sorgen werden.
- Vor allem ist darauf zu achten, die Eier so zu kochen, dass keine Risse an den Eierschalen entstehen.
- Anders als es bei Frühstückseiern der Fall ist, sollten Ostereier in kaltem Wasser aufgesetzt werden. Dies verhindert das Platzen der Eier, so dass beim Färben keine unschönen Blessuren erkennbar werden.
Unterschiedliche Farbtechniken für bunte Abwechslung
Es ist eine Frage des persönlichen Stils, auf welche Weise Ostereier in ihr farbiges Kleid getaucht werden.
Handelsübliche Eierfarbe kann dabei ebenso zum Einsatz kommen, wie natürliche Farben aus Produkten, die in jedem Haushalt vorhanden sind.
- Für einen schönen Braunton kann man die Eier mit Zwiebelschalen einfärben.
- Einen Rotton ergibt das Kochen mit Randen
- Gelbe Ostereier bekommen Sie mit Hilfe von Kamillentee
- Grüntöne, indem man mit Spinat kocht.
- Blaue Ostereier lassen sich mit Heidel- oder Brombeeren schön einfärben.
Zwiebeln, Spinat oder Rote Bete sind nur einige der Naturprodukte, die herrliche Farben auf Ostereier zaubern. Hierzu werden die jeweiligen Lebensmittel einfach dem Kochwasser der Eier zugegeben.
Wer es etwas bunter mag, vielleicht sogar über ein künstlerisches Talent verfügt, der kann durchaus mit Wachsfarben Ostereier bemalen, die im besten Fall zu regelrechten Kunstwerken werden.
Mehr Tipps zum Eierfärben gibt es hier im Artikel Ostereier färben und verzieren.

Osterbräuche mit langer Tradition
Den Osterhasen als Eierlieferanten zu sehen, zählt als Brauchtum, das nicht eindeutig dem christlichen oder einem heidnischen Ursprung zuzuordnen ist.
Das ist Kindern jedoch ziemlich egal, die mit Spannung darauf warten, was denn der Osterhase an Köstlichkeiten im eigens dafür aufgestellten Osternest hinterlassen wird.
Auf eine besonders lange Tradition kann auch das Schmücken von Dorfbrunnen mit ausgepusteten und bemalten Ostereiern zurück blicken.
Die Schweiz ist nicht nur bezüglich der Landessprachen sehr vielfältig, sondern auch in Sachen Osterbräuche. Wir haben die am meist bekanntesten Bräuche unseres Landes zusammengetragen:
Osternester sammeln
Am Ostersonntag ist es üblich, Osternester zu verstecken. Doch wussten Sie zum Beispiel, dass in einigen Teilen der Schweiz nicht der Osterhase, sondern auch der Kuckuck der Eierlieferant ist?
Ostereier tütschen
Die hart gekochten Eier werden vor dem Genuss gegeneinander geschlagen. Gewonnen hat die Person, bei dem das Ei heil bleibt. Ein lustiges Erlebnis vor allem für die Kleinsten.
Eierläset - Wettrennen zu Ostern
Im Baselbiet und in Teilen des Aargaus freut man sich nach Ostern auf die Eierläset. So soll der Frühling den Winter vertreiben.
In zwei Bahnen werden ca. 100 Eier auf Sägemehlhaufen gesetzt. Die einzelnen Teams sammeln diese auf und werfen sie in eine Art Wanne. Wenn ein Ei kaputt geht, gibt es für das Team Strafrunden.
Es gehört zur Natur der Sache, dass der Frühling stets als Sieger hervorgeht. Das Fest endet, indem Speisen aus Eiern nach dem Wettrennen genossen werden.
Knütteln in Bern
Wenn man am Ostersonntag durch das kleine Berner Dorf Rumendingen spaziert, wird man sich eines fragen: Warum werfen denn die Leute mit Holzstecken um sich? Die Antwort ist weniger spektakulär als wahrscheinlich erwartet: Sie knütteln.
Das Knütteln entstand, weil es früher verboten war, an Ostern zu hornussen, schwingen oder zu schiessen.
Diese Tradition war einst im ganzen Emmental verbreitet, heutzutage wird sie lediglich noch im 90-Seelen-Dorf Rumendingen gepflegt.
Knütteln ist übrigens mit dem Boccia-Spiel verwandt. Der älteste Teilnehmer wirft als erster einen Stock. Die Mitspieler versuchen dann nacheinander ihre Holzstecken möglichst nahe mit einem weiteren Wurf daran zu platzieren.
Der Verlierer erhält einen sogenannten Hick und wer am Schluss die meisten Hicke gesammelt hat, muss anschliessend im Restaurant eine Runde ausgeben.
Österlicher Gesan im Kanton Freiburg
Surrexit-Singen ist am Karsamstag ist ein mittelalterlicher Brauch in Estavayer-le-Lac. Kurz vor Mitternacht versammeln sich die Männer der Stadt vor der Kirche Saint-Laurent und singen «Surrexit Christus hodie» («Christus ist heute auferstanden»).
Danach zieht die Prozession betend durch die Ortschaft. Auf dem Dorfplatz wird danach Sauerkraut und Wurst – zur Feier des Endes der Fastenzeit - genossen.

„Eiertröölä“ im Kanton Graubünden
In Maienfeld im Kanton Graubünden fand alljährlich das sogenannte Eiertrööla statt. Dabei wurden Ostereier auf dem Eierbühel den Abhang hinuntergerollt oder -geworfen.
Der Besitzer des Eis, das am weitesten geworfen wurde oder die meisten Würfe überstand, wurde zum Gewinner gekürt.
Mittlerweile ist der Brauch jedoch in Vergessenheit geraten und wird nur noch vereinzelt von Familien gepflegt.
Osterfladen im Kanton Luzern
Luzerner Osterfladen kommt traditionell in diesem Kanton auf den Ostertisch und wird bis heute gerne genossen.
Im Kanton Tessin gibt es ein Spektakel
Die Gründonnerstags-Prozession in Mendrisio, bei der die letzten Stunden von Jesus nachgespielt werden, ist eines der bekanntesten Ostertraditionen der Schweiz.
Die Hauptdarsteller sind 200 Laienschauspieler und 50 Pferde. Begleitet werden die dramatischen Szenen von Trommeln und Trompeten.
Grosse Transparente in den einzelnen Städten zeigen die Stationen aus dem Leben von Jesus auf.
Am Karfreitag, wenn rund 700 Teilnehmer mit Laternen und einer Jesus-Statue durch Mendrisio ziehen, wird es noch einmal ganz besinnlich.
Ziger spenden im Kanton Wallis
Ein Brauch aus dem 14. Jahrhundert aus Ferden im unteren Lötschental gilt heute noch als Tradition: Dort erhalten alle Bewohner am Ostermontag eine Portion Ziger, Brot und Wein.
Seinen Ursprung hat diese Tradition im Aberglauben der Schweizer Bergbauern. Auf den Alpen der Region soll damals ein spukender Bergbauer die Kühe aus den Ställen getrieben haben. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, versprachen die Alpbesitzer, die Milch zweier Tage zu Käse für die Bevölkerung zu verarbeiten.
Diese Tradition hält bis heute: Die Milch des 23. und 24. Juli wird jeweils zu Spendenzigern für die Talbewohner verarbeitet.
Rappen werfen in Zürich
Viel Geschickt erfordert diese alte Tradition, die jedes Jahr an Ostern in Zürich zu bewundern ist.
Beim Zwänzgerle müssen die Erwachsenen versuchen, ein 20 Rappen Stück so auf ein Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Prallt die Münze ab, bekommt das Kind, das das Osterei bereit gestellt hat, Ei und Geld.
Bleibt das Zwänzgi jedoch tatsächlich stecken, gehören das Ei und die Münze dem oder der Erwachsenen.
Das Osterlamm in diversen Varianten
Ebenso wie die Ostereier, gehört in vielen Familien auch das Osterlamm zum Fest. Dies nicht nur in der Version eines leckeren Bratens, sondern auch in Form eines Kuchens.

Entsprechende Backformen sind im Handel erhältlich, so dass es jedem gelingen kann, auch den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen so richtig österlich zu gestalten.
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