Ist Schokolade ungesund?

Es scheint, als wäre Schokolade des Schweizers liebste Süssigkeit! Ganze 12 Kilogramm pro Jahr und Kopf werden hierzulande verzehrt. Während die einen den Schokoladenkonsum als dekadent und ungesund verschmähen, schwören andere auf die scheinbar gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe von Schokolade. Dritte wiederum behaupten, nur dunkle Schokolade sei gesund! Was ist nun richtig?

Ist Schokolade ungesund?Wie überall macht auch bei der Schokolade die Dosis das Gift. (Foto by: belchonock / Depositphotos)

Schokoladenarten

Grundsätzlich versteht man unter Schokolade eine Mischung aus

  • Kakaopulver
  • Kakaobutter
  • Zucker sowie
  • Lecithin.

Je nach Schokoladensorte kommen Milchpulver, Kondensmilch und zusätzliche Aromen dazu.

Die Frage, ob Schokolade ungesund ist, kann man nicht mit einer allgemeingültigen Aussage beantworten, weil je nach Zusammensetzung die Inhaltsstoffe ändern. Deshalb fällt auch die Auswirkung auf die Gesundheit nicht bei allen Schokoladen gleich ins Gewicht.

Dunkle Schokoladen weisen einen höheren Kakaoanteil und weniger Zuckergehalt auf als Milchschokolade oder weisse Schokolade. Da dunkle Schokolade aber auch mehr Kakaobutter enthält, ist ihr Fettanteil höher.

Unterschiede der drei wichtigsten Schokoladensorten

  • Bitterschokolade: Im Volksmund auch schwarze Schokolade genannt: Sie enthält einen Kakaoanteil von mindestens 50%. Mittlerweile gibt es sogar Sorten mit einem Kakaoanteil von über 90%. Diese Schokoladen schmecken herb, bitter und nicht sehr süss.
     
  • Vollmilchschokolade: Sie enthält einen Kakaoanteil von etwa 30%. Zudem wird ihr grosszügig Milch beigefügt sowie satte 60% Zucker. Vollmilchschokolade in allen Ausprägungen gilt als die beliebteste und am meisten genossene Schokoladensorte.
     
  • Weisse Schokolade: Bei der weissen Schokolade handelt es sich genau genommen nicht um eine Schokolade. Denn um sie herzustellen, wird kein Kakao verwendet, sondern lediglich Kakaobutter. Zudem verfügt sie über wenig Eigengeschmack.

Wenn man nun darüber sinniert, ob man sich mit dem Genuss von Schokolade Gutes tut oder nicht, spielt es immer auch eine Rolle, welche Schokoladensorte man sich einverleibt.

Inhaltsstoffe und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit

Schokolade schmeckt super gut, enthält aber auch viel Zucker und hat viel Kalorien.Schokolade schmeckt super gut, enthält aber auch viel Zucker und hat viel Kalorien. (Foto by: bhofack2 / Depositphotos)

Jedes Kind weiss, dass Schokolade Zucker und viele Kalorien enthält. Tatsächlich stecken in 100 Gramm Milchschokolade 57 Gramm Zucker, 30 Gramm Fett sowie bis zu 600 Kalorien. Der Verzehr von Schokolade kann deshalb Karies hervorrufen und sich in Form von Übergewicht auf den Hüften niederschlagen.

Doch Kakao enthält auch Inhaltsstoffe, denen man eine gesundheitsfördernde Wirkung nachsagt: Phenethylamin beispielsweise ist ein Grundbaustein von Amphetamin, das euphorisierend wirkt. Tryptophan ist ein natürliches Antidepressivum. Theobromin wirkt ähnlich wie Koffein und soll den Kreislauf anregen.

Kakao enthält zudem Flavonoide, denen man eine positive Wirkung auf Herz und Blutdruck nachsagt. Allerdings hat die Forschung die Wirkung der Flavonoide noch nicht vollends entschlüsselt.

Die Schlussfolgerung, dass je höher der Anteil des Kakaos in der Schokolade ausfällt, desto mehr gesunde Inhaltsstoffe sie mitliefert, ist also richtig. Hinzu kommt, dass dunkle Schokoladen weit weniger Zucker aufweisen als helle, was sich in der Gesundheitsbilanz ebenfalls günstig niederschlägt.

Wer sich also sehr gesundheitsbewusst ernährt und dennoch nicht auf das geliebte Stück Schokolade verzichten will, greift vorzugsweise zu einem Stück mit möglichst hohem Kakaoanteil.

Schokolade macht glücklich

Schokolade soll auch glücklich machen - diese Tatsache ist aber wissenschaftlich nicht belegt.Schokolade soll auch glücklich machen - diese Tatsache ist aber wissenschaftlich nicht belegt. (Foto by: prudkov / Depositphotos)

Jeder, der Schokolade liebt, kennt das: Wenn das zart schmelzende Stück Schokolade gemächlich auf der Zunge vergeht, spürt man, wie sich im Körper langsam ein wohliges Glücksgefühl ausbreitet. Wer sich belohnen oder trösten will, greift deshalb besonders gerne zu Schokolade. Zwar schreibt man den in Schokolade enthaltenen Stoffen Amphetamin, Theobromin und Tryptophan durchaus eine stimmungssteigernde Wirkung zu.

Doch laut Wissenschaftler reicht diese Menge nicht dazu aus, um allein für die Glücksgefühle verantwortlich zu sein. So gibt es zahlreiche Früchte, deren Inhaltsstoffe eine ähnliche Wirkung haben, beispielsweise Heidelbeeren oder Erdbeeren.

Aber wer belohnt sich schon mit einer Handvoll Heidelbeeren? Vielmehr scheint das Hirn beim Genuss von Schokolade automatisch in eine Art Belohnungsmodus umzuschalten und Endorphine sowie Dopamin auszuschütten.

Deshalb: Wer sich ein Stück Schokolade gönnt, greift sozusagen zu einem Stück Nahrung für die Seele.

Fazit

Schokolade, auch die dunkle, gehört nicht zu den Grundnahrungsmitteln, ohne die es nicht geht. Schokolade ist zuckerhaltig, fetthaltig, schlägt aufs Gewicht und sättigt nicht.

Trotz der positiven Eigenschaften, die Kakao durchaus aufweist, wäre es für die Gesundheit und vor allem für die gute Figur ungünstig, ungebremst Schokolade zu geniessen.

Dennoch ist es wichtig und richtig, dass sich Schokoladenliebhaber ab und zu ein Stück vom Glück gönnen. Denn bevor die Selbstkasteiung der Seele und dem Wohlbefinden zu sehr zusetzt, ist der gelegentliche, bewusste Genuss eines Stücks Schokolade auf die Dauer mit Sicherheit gesünder als der dauernde Verzicht.

Köstliche Schokoladenrezepte finden Sie in unserer Rezeptkategorie Schokolade Rezepte.


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