Vegane Ernährung

Die vegane Ernährung erfreut sich seit einigen Jahren eines regen Zulaufs. Die Zahl der Menschen, denen die vegetarische Ernährung nicht weit genug geht, steigt. Ist das nur eine vorübergehende Modeerscheinung, die sich bald wieder verabschiedet? Und was genau steckt hinter dem Veganismus? Wir haben genauer hingeschaut.

Vegane Ernährung ist abwechslungsreich und mit unseren Tipps schmecken vegane Rezepte köstlichVegane Ernährung ist abwechslungsreich und mit unseren Tipps schmecken vegane Rezepte köstlich (Foto by: minervastock / Depositphotos)

Was ist Veganismus?

  • Veganismus ist die konsequentere Umsetzung von Vegetarismus: Unter dem Begriff versteht man eine moralische Lebenshaltung, die es ablehnt, jegliche Produkte tierischen Ursprungs zu konsumieren.
  • Es handelt sich mehr um eine Lebenshaltung als um eine Ernährungsweise. Denn Veganismus betrifft alle Aspekte des Lebens. Man lehnt grundsätzlich nicht nur alle Nahrungsmittel, sondern alle Erzeugnisse ab, für die Tiere genutzt werden mussten oder die an Tieren getestet wurden. Das betrifft die Wolle für den Pulli, Leder für die Handtasche, Kosmetika, die an Tieren getestet wurde, Haushaltsprodukte und vieles mehr. Auch verzichten Veganerinnen beispielsweise auf den Zoobesuch.
  • Veganismus 100-prozentig einzuhalten, ist nicht ganz einfach. Denn in vielen Gütern verstecken sich teilweise kleine Mengen tierischer Produkte. Inwiefern man sich strikt auf die Suche nach solchen Zusätzen macht, bevor man einen Kauf tätigt, ist individuell. Glücklicherweise sind mittlerweile zahlreiche Produkte, beispielsweise auch Wein, mit dem Vegan-Label markiert, was Veganern den Einkauf erleichtert.

Was gehört nicht in die vegane Ernährung

Folgende Lebensmittel werden bei der veganen Ernährung vollständig vom Speisezettel verbannt:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Fleischbouillon
  • Eier
  • Honig
  • alle Milchprodukte
  • Gelatine

Daneben achten Veganerinnen auch bei den Getränken darauf, dass sie vegan produziert wurden. Denn Wein, Säfte und Schorles können mit Gelatine, die man mit Knochen von toten Tieren herstellt, produziert werden.

Vegan kochen

Vielleicht fragt ihr euch, wie man überhaupt vernünftig vegan kochen kann. Das ist nämlich keine Hexerei, sofern man frische Lebensmittel verwendet und selbst an den Herd steht. Nebst viel Gemüse, Salat und Obst bereichern Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Pasta, Reis und Getreide den Speiseplan. Für viele Produkte tierischen Ursprungs finden wir leckere und gesunde Ersatzprodukte:

  • Statt Butter verwendet man hochwertige Öle oder pflanzliche Margarine.
  • Das Rührei ersetzt man mit Seidentofu.
  • Eiweiss lässt sich aus Aquafaba herstellen. Damit lassen sich luftige Soufflés oder Schoggimousses zaubern.
  • Fein schmeckende Burgerpatties kann man aus Haferflocken, Gemüse, Nüssen oder Linsen zubereiten.
  • Statt Kuhmilch trinkt man Hafermilch, Mandelmilch oder Sojamilch.
  • Joghurts gibt es auf der Basis von Soja oder Kokosmilch.
  • Den Honig im Rezept ersetzen Veganer einfach mit Reis- oder Ahornsirup.
  • Die Rahmsauce kocht man mit Soja oder Mandel-Cuisine – sie kann man auch für Rahmsuppen verwenden.
  • Geräuchte Rüebli ersetzen den Lachs auf dem Brunchbuffet; getrocknete Randen das Trockenfleisch.
  • Als Eiersatz können Flohsamenschalen genutzt werden.

Erwähnt seien zudem all jene Ersatzprodukte für Fleisch, welches Omniforen so lieben und es ihnen erschwert, auf tierische Produkte zu verzichten:

Daneben finden wir im Angebot vegane Käse auf der Basis von Cashewnüssen. Sogar veganes Fondue und Raclette liegen im Verkaufsregal. Es sind oftmals industriell hergestellte Lebensmittel. Zwar lecker und schnell zubereitet. Sie können durchaus helfen, den Umstieg zu schaffen – jedoch sollten sie nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.

Vor- und Nachteile der veganen Küche

+ weniger CO2-Austoss.

+ weniger Monokulturen, dafür neue und grössere Ökosysteme.

+ keine Massentierhaltung, Minderung von Tierleid.

+ gesündere Ernährung, weil Rückbesinnung auf frische saisonale Produkte.

 

- Fleischersatzprodukte sind teilweise teuer.

- Es muss speziell auf die genügende Kalziumzufuhr geachtet werden, notfalls mit Medikamenten. Sonst leidet man im Alter an Osteoporose.

- Vitamin B12 ist in pflanzlicher Nahrung nicht enthalten. Man muss es zwingend als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

- Es wird davon abgeraten, Kinder im Wachstum vegan zu ernähren.

Fazit

Die Idee, Tierleid zu verhindern, Tiere nicht schamlos für Versuche und Tests auszubeuten und sich pflanzlich zu ernähren, ist edel und gut. Inwiefern wir das zu hundert Prozent umsetzen wollen, ist jedem selbst überlassen. Fakt ist, die pflanzliche Nahrung birgt viele Vorteile für Natur, Umwelt und unsere Gesundheit. Deshalb kann man sicher mit gutem Gewissen empfehlen, regelmässig vegane Tage im Speiseplan zu integrieren. Denn die Rezeptvielfalt ist riesig und vermag auch Fleischesser zu begeistern.

Rezeptideen zur veganen Ernährung:

Vegane Rezepte findest du im Artikel Top 10 vegane Rezepte oder in der Rezeptkategorie für Vegane Rezepte.

Ihr möchtet mehr über Fleischersatzprodukte wissen? Dann lest euch ein in unserer Warenkunde Fleischersatz.

Im Blog-Artikel Corinna sagt: kulinarische Schweiz – ganz ohne Fleisch könnt ihr Tipps nachlesen, um unsere Schweizer Rezeptklassiker in veganer Variante nachkochen zu können.


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