
Liebstöckel wächst in Strauchform und kann bis zu 2 m hoch werden. Die Blätter sind recht aussergewöhnlich, sind sie doch auf der Oberseite dunkelgrün und auf der unteren Seite hellgrün. Die Blätter sowie die Wurzeln des Liebstöckels sind als Gewürz verwendbar. Es ist zu vermuten, dass der Liebstöckel seinen Namen erhalten hat, weil er laut volksmedizinischem Glauben eine aphrodisierende und anregende Wirkung besitzt.
Herkunft & Saison
Liebstöckel stammt ursprünglich aus Persien. Er fand seinen Weg über den Mittelmeerraum nach Nordeuropa. Hierzulande kann Liebstöckel aus dem Freilandanbau im Sommer geerntet werden. Die Haupterntezeit geht von Mai bis August. Vor oder während der Blütezeit geerntet, schmeckt das Kraut am aromatischsten. Liebstöckel kann frisch verwendet werden, verliert aber auch durch Trocknen oder tiefgefrieren nicht allzu viel Aroma.
Wirkung
Liebstöckel enthält vor allem ätherische Öle, aber auch
- Cumarin und
- Gerbstoffe.
Es wirkt entzündungshemmend und leicht antibiotisch. Deshalb wird Liebstöckel eingesetzt für
- Erkrankung der Niere und Blase - er hat eine harntreibenden Wirkung
- bei Gicht, Rheuma
- bei Wassersucht
- bei Verdauungsproblemen
Mit Hilfe von Teil- oder Vollbädern kann Liebstöckel sogar Entzündungen der Haut mildern. Liebstöckel wirkt anregend auf die weiblichen Geschlechtsorgane und fördert Wehen. Dies kann ausgenutzt werden, um die Menstruation zu erleichtern, bedeutet aber auch, dass Schwangere das Kraut mit Vorsicht geniessen sollten.

Geschmack
Liebstöckel hat eine sehr starke Gewürzkraft und weist scharfe sowie leicht süssliche Geschmacksnuancen auf. Der Geschmack ist unverkennbar und trägt so auch den intensiven Geschmack der bekannten Maggi-Würze.
Verwendung in der Küche
Vielen Menschen würzen fast ihre gesamten Speisen unbewusst mit Liebstöckel, weil sie Maggi-Würze verwenden. In den Zeiten der Rückkehr zum „natürlichen“ Würzen kommt aber auch öfter wieder echter Liebstöckel zum Einsatz.
Liebstöckel wird gerne benutzt
- um Suppen zu würzen
- für deftigen Eintöpfen
- um Fleisch- und Fischgerichte eine tolle Note zu verleihen
- in Salaten aus Paprika und Tomaten
Liebstöckel sollte aber grundsätzlich vorsichtig dosiert werden. Aufgrund seiner enormen Würzkraft reichen kleine Mengen aus, um ein Gericht zu würzen.
User Kommentare