Frühlings-Waldschätze in der Küche

Vielen von uns ist gar nicht bewusst, an welchen kulinarischen Schätzen sie auf ihren Spaziergängen durch Wald und Wiesen vorbeiziehen. Dem möchten wir abhelfen, indem wir euch pro Saison die vielseitigsten Wildkräuter vor unserer Haustür kurz vorstellen.

Frühlingskräuter-sammelnDie zarten Blätter der Brennnessel und andere Frühlings-Kräuter lassen sich wunderbar verarbeiten. (Foto by: robertprzybysz / Depositphotos)

Es wäre schade, würden wir die kulinarischen Reichtümer in unserer Natur weiterhin nicht beachten. Denn diese Wildpflanzen schmecken nicht nur gut. Sie sind auch dekorativ, gesund und sorgen für eine ungeahnte Vielfalt auf unseren Tellern. Und das alles zum Nulltarif. Hier haben wir für euch Informationen zu den klassischen Frühlingskräutern zusammengetragen.

Bärlauch

Im Frühling gehört er zu den ersten Kräutern, die sich zeigen. Man kann ihn schon von Weitem riechen. Achtung, es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen. Reibt ihr ein Bärlauchblatt zwischen den Fingern, setzt ihr ein zwiebelartiges Aroma frei. Ist das nicht der Fall, bitte nicht pflücken.

  • Vorkommen: Wiesen, Wälder, in Wassernähe
  • Erntezeit: März bis Mai
  • Blütezeit: April, Mai
  • Eigenschaften: schleimlösend, harntreibend, blutreinigend, enthält viel Vitamin C
  • Verwendung: Salate, Pesto, Kräuterbutter, Kräuterquark; Blüten als Deko, Knospen als Kapern

Köstlichen Rezepte mit Bärlauch findet man in unserer Rezeptkategorie für Bärlauch Rezepte.

Brennnesseln

Das Kraut finden wir das ganze Jahr. Doch im Frühling schmecken die noch jungen, zarten Blätter am besten. Brennnesseljauche wird übrigens gerne als biologischer Pflanzendünger eingesetzt.

  • Vorkommen: Wegränder, Waldränder
  • Erntezeit: April bis Oktober
  • Eigenschaften: hilft gegen Rheumabeschwerden und zur Blutbildung, leicht harntreibend.
  • Enthält Folsäure, Vitamin A, C, Kalzium und Kalium
  • Verwendung: Blätter als Spinat, in Suppen, Omeletten, grünem Smoothie oder gebacken im Bierteig, getrocknet als Tee, Blüten im Salat.

Köstlichen Rezepte mit Brennnessel findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Brunnenkresse

Die Brunnenkresse hat ein scharfes Aroma, das an Kresse erinnert.

  • Vorkommen: an Bächen, in Gräben und an Quellen
  • Erntezeit: ab März bis in den Spätherbst
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Eigenschaften: enthält Vitamin A und C, Eisen und Jod, wirkt harntreibend und verdauungsfördernd, gegen Entzündungen im Rachenraum
  • Verwendung: Blüten im Salat oder als Dekoration, Blätter Salate, Suppen, Pesto, auf dem Butterbrot, zum Würzen von Wähen oder Eierspeisen

Köstlichen Rezepte mit Brunnenkresse findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Gundelrebe oder Gundermann

Ist auch unter den Namen Gundermann oder kriechender Günsel bekannt. Sie enthält starke ätherische Öle und sollte, auch wenn sie leicht zu finden ist, nicht übermässig genossen werden.

  • Vorkommen: Wiesen, Weiden, Wälder
  • Erntezeit: Mai bis Oktober
  • Blütezeit: April, Mai
  • Eigenschaften: Vitamin-C-haltig
  • Verwendung: Salate, Frischkäsezubereitungen, Blüten als Dekoration

Köstlichen Rezepte mit Gundelrebe findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Holunderblüten

Die süsslich duftenden Holunderblüten sind dann erntereif, wenn an der Dolde alle Blüten geöffnet sind.

  • Vorkommen: Waldränder, auch in Siedlungsnähe
  • Erntezeit und Blütezeit: Mai bis Juni
  • Eigenschaften: enthalten freie Fettsäuren, Flavonoide, Gerbstoffe, wirken schweisstreibend.
  • Verwendung: Sirup, süss ausgebacken, Limonade, Tee

Köstlichen Rezepte mit Holunderblüten findet man in unserer Rezeptkategorie für Holunderrezepte.

MorchelnZu den ersten Frühlingsboten im Wald gehören auch die schmackhaften Morcheln. (Foto by: TatyN / Depositphotos)

Morcheln

Der schmackhafte Edelpilz gehört zu den begehrten Frühlingsboten und gedeiht auch in unseren Wäldern. Getrocknete Morcheln entwickeln ein stärkeres Aroma als frische.

  • Vorkommen: sandige und feuchte Tannenwälder an windgeschützten, hellen Stellen
  • Erntezeit: März bis Mai
  • Eigenschaften: antimikrobiell, unterstützt Immunfunktion, wirken antioxidativ
  • Verwendung: Fleischsaucen, in Kombination mit Spargeln, Risotto, Pastetlifüllung

Köstlichen Rezepte mit Morcheln findet man in unserer Rezeptkategorie für Pilzrezepte.

Schafgarbe

Die Schafgarbe duftet intensiv, schmeckt herb und erinnert im Aroma entfernt an Muskatnuss.

  • Vorkommen: Fettwiesen und Weiden
  • Erntezeit: März bis September
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Eigenschaften: Beruhigt Magen und Darm, lindert Menstruationsbeschwerden, als Tinktur bei Gelenkentzündungen und unreiner Haut.
  • Verwendung: Blätter als würzige Zutat in Salat, Pastateig, Gemüsegerichten, Kräutersalz und Kräuterbutter. Blüten für Dekoration, Getränke oder aromatisierten Zucker

Köstlichen Rezepte mit Schafgarbe findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Tannenspitzen

Die hellgrünen, weichen Spitzen der Tannennadeln können zu herrlichen, aparten Spezialitäten verarbeitet werden.

  • Vorkommen: Tannenwälder
  • Erntezeit: frisch ausgetriebene Spitzen im Mai
  • Eigenschaften: lindern bei Husten und lösen den Schleim
  • Verwendung: Tannenschösslihonig, Sirup, Glaces, Parfaits, Gelees

Köstlichen Rezepte mit Tannenspitzen findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Veilchen

Die Blüten der Veilchen betören mit ihrer Farbenpracht und einem süsslich duftenden Aroma.

  • Vorkommen: Waldränder und nährstoffreiche Lehmböden
  • Erntezeit: März und April (Blätter bis September)
  • Blütezeit: März und April
  • Eigenschaften: Saponine, stark ätherisches Öl, das bei Stress ausgleichend wirkt.
  • Verwendung: Blüten und Knospen können roh genossen werden und eignen sich zur Dekoration von Salaten und Süssspeisen, um Fruchtsäfte zu aromatisieren, als Tee, Sirup oder Gelee.

Köstlichen Rezepte mit Veilchen findet man in unserer Rezeptkategorie für Blüten- und Blumenrezepte.

Waldmeister

Waldmeister enthält Cumarin. Bei übermässigem Konsum kann dieses zu Kopfweh führen. Das typische Waldmeisteraroma entsteht erst, wenn die Blüten ein, zwei Tage angetrocknet werden.

  • Vorkommen: in Laubmischwäldern
  • Erntezeit und Blütezeit: April bis Juni
  • Eigenschaften: enthält Flavonoide und Bitterstoffe, wirkt schlaffördernd und stimmungsaufheiternd sowie krampflösend.
  • Verwendung: Waldmeistertee, als Aromageber in Bowlen, Cremes, Glaces, Puddings

Köstlichen Rezepte mit Waldmeister findet man in unserer Rezeptkategorie für Blüten- und Blumenrezepte.

Wiesenschaumkraut

Das Wiesenschaumkraut ist mit seinen kleinen rosa Blüten eine dekorative Pflanze, die im Aroma an Kresse erinnert.

  • Vorkommen: Wiesen
  • Erntezeit: Februar bis Juni
  • Blütezeit: März bis Mai
  • Eigenschaften: Vitamin-C-haltig, schmerzstillende und belebende Wirkung
  • Verwendung: Tee, Wildkräutersalat, in Omeletten oder Gemüsepfannen, Blüten als Dekoration

Köstlichen Rezepte mit Wiesenschaumkraut findet man in unserer Rezeptkategorie für Naturrezepte.

Rezepte mit Frühlings-Waldschätzen:


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